DÜSSELDORF / FRANKFURT AM MAIN | Der Tarifkonflikt mit den Lokführern beim Marktführer Deutsche Bahn hatte zuletzt gravierende Folgen für Reisende, der Ausgang des Streits ist noch offen. Nun meldet ein weiterer Konkurrent Vollzug.
Die Regionalbahn Eurobahn hat mit der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) einen Tarifvertrag abgeschlossen. Zum Mai 2024 steigen die Monatsentgelte um mindestens 260 Euro und zum Januar 2025 um weitere 160 Euro, teilte die GDL am Mittwoch mit. In Düsseldorf hatte es am Vortag die Einigung gegeben, wie eine Sprecherin der Eurobahn bestätigte. Zulagen sollen ab Januar 2025 zehn Prozent höher ausfallen als bisher.
Die Belegschaft bekommt künftig zudem mehr Freizeit, denn die Wochenarbeitszeit, die derzeit je nach Vertrag bei 38 oder 39 Stunden liegt, sinkt dem neuen Tarifvertrag zufolge bis 2029 schrittweise auf 35 Stunden. Eine Firmensprecherin merkte hierzu kritisch an, dass diese Regelung zwar den Beschäftigten zugutekomme, angesichts des Fachkräftemangels in der ganzen Branche aber eine Herausforderung sei.
Die Eurobahn ist ein kleiner Konkurrent der Deutschen Bahn. Das Unternehmen mit operativer Zentrale in Hamm und Verwaltungssitz in Düsseldorf hat nach eigenen Angaben rund 900 Beschäftigte und 100 Züge, die auf drei Netzen in NRW und einem Netz in Niedersachsen fahren. Betrieben wird zum Beispiel der Rhein-Emscher-Express (RE3) von Düsseldorf über Dortmund nach Hamm sowie der Porta-Express (RE78) von Bielefeld über Minden nach Nienburg. Vor der Corona-Pandemie fuhren in Zügen der Eurobahn täglich rund 100.000 Passagiere, dann wurden es weniger. Inzwischen sei man fast wieder auf Vorkrisenniveau, sagte die Firmensprecherin.
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dpa / EVN