KIEL | Ausfallende und unpünktliche Züge belasten die Reisenden in Schleswig-Holstein. Nun soll eine Sanierungsoffensive das Schienennetz verbessern. Doch die Veränderung kommt nicht von heute auf morgen.
Die Deutsche Bahn hat am Donnerstag einen umfassenden Sanierungsplan für das Schienennetz in Schleswig-Holstein vorgestellt. Dieser zehn Punkte umfassende Plan sei zusammen mit dem Land Schleswig-Holstein erstellt worden, teilte die Bahn mit. Darin sei vorgesehen bis zum Jahr 2030 die besonders belasteten Streckenabschnitte in einen besseren Zustand zu versetzen.
“Qualität und Pünktlichkeit sind in Schleswig-Holstein seit Längerem nicht so, wie sie sein sollen”, sagte der Vorstandsvorsitzende der Bahngesellschaft InfraGo, Philipp Nagl. Dies sei sowohl für Reisende und Unternehmen als auch für die Mitarbeitenden der Bahn unbefriedigend. Die vorgesehenen Sanierungen könnten bis zum Jahr 2031 etwa fünf bis sechs Milliarden Euro kosten – dabei seien die Kosten für die Anbindung der Festen Fehmarnbeltquerung eingerechnet.
Geplant sei unter anderem der Ausbau der Marschbahn in und um die Insel Sylt und die Anbindung der Batteriefabrik des schwedischen Unternehmens Northvolt in Heide an das Schienennetz. Ebenso sollen laut der Deutschen Bahn neben der Generalsanierung der Strecke zwischen Hamburg und Lübeck im Jahr 2027 die Bahnverbindung zwischen Hamburg und Kiel modernisiert und zahlreiche Bahnhöfe und Stellwerke im Norden erneuert werden.
“Ich hoffe sehr, dass das Bahnnetz in Schleswig-Holstein sehr schnell den bundesweit letzten Platz für den schlechtesten Zustand verliert”, so Verkehrsstaatssekretär Tobias von der Heide (CDU). Die derzeit niedrigen Pünktlichkeitsquoten seien für alle Fahrgäste belastend und der derzeitige Zustand der Bahninfrastruktur inakzeptabel. Daher begrüße er die geplante Sanierungsoffensive der Bahn.
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dpa