KAROW | Ein ICE-Testzug der Deutschen Bahn hat am Mittwoch auf der kaum mehr genutzten Südbahnstrecke zwischen Karow (Landkreis Ludwigslust-Parchim) und Malchow (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) für Aufsehen gesorgt.
Auf der geraden Strecke zwischen den beiden Städten seien mit dem Spezialzug Messungen vorgenommen worden, erklärte ein Bahnsprecher. Diese dienten unter anderem der Vorbereitung eines Feldversuchs zur möglichen Nutzung des Mobilfunkstandards 5G in Zügen, hieß es.
Im Juni hatten die Bahn und der Netzbetreiber Telefónica (O2), der Netzwerkausstatter Ericsson und die Funkturmfirma Vantage Towers mitgeteilt, dass auf einer rund zehn Kilometer langen Strecke zwischen Karow und Malchow zehn Masten errichtet werden sollen, deren Antennen ein hohes Frequenzband nutzen. Die Strecke ist wenig befahren, was der Bahn die Möglichkeit zu flexiblen und ausführlichen Tests gibt. Dadurch sind keine zwischenzeitlichen Sperrungen für den laufenden Bahnbetrieb nötig. Das Projekt läuft den damaligen Angaben zufolge bis Ende 2024.
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Auf der von West nach Ost verlaufenden Südbahnstrecke ist der Linienverkehr Ende 2014 eingestellt worden. Derzeit gibt es lediglich ein Angebot in der Tourismus-Saison. Kommunalpolitiker und eine Bürgerinitiative bemühen sich um die Reaktivierung. Das Eisenbahnkreuz Karow soll dabei eine besondere Bedeutung bekommen. Das Konzept “Karow 365+”, das fünf Landkreise in MV und Brandenburg unterstützen, sieht die Revitalisierung der Nord-Süd-Strecke von Rostock über Karow nach Neustadt (Dosse) und Berlin vor.
Diese Strecke könnte als dritte Achse von Berlin an die Ostsee genutzt werden, sagte eine Sprecherin des Infrastruktur-Betreibers Regio Infra Nordost. Die beiden bisherigen Achsen über Angermünde nach Stralsund und über Neustrelitz nach Rostock seien derzeit überlastet.
EVN / dpa