Neue Regeln beim Deutschlandticket – Pro Bahn nicht überrascht


BERLIN | Angesichts neuer Einschränkungen für Deutschlandticket-Inhaber hat der Fahrgastverband Pro Bahn mehr Züge und bessere Informationen für Fahrgäste gefordert.

Fällt der Regionalzug aus oder kommt deutlich zu spät, müssen Reisende oft auf eine Alternativverbindung mit ICE und IC ausweichen. Dafür wird in den meisten Fällen eine neue Fahrkarte oder zumindest ein Aufpreis fällig. Abonnenten des Deutschlandtickets waren hier bislang im Vorteil: Zwar mussten sie diese extra entstandenen Fahrtkosten zunächst entrichten – bekamen sie allerdings von der Deutschen Bahn zurückerstattet. Ab sofort gilt eine neue Regelung: Das Deutschlandticket wird nach der Eisenbahnverkehrs-Verordnung als “Angebot mit erheblich ermäßigtem Beförderungsentgelt” definiert – womit der Anspruch auf Erstattung in den angesprochenen Fällen entfällt.

Auf der Website der Deutschen Bahn heißt es zu der Änderung, die ab 15. August 2023 in Kraft tritt, dass auch “im Fahrgastrechtefall keine Erstattung von Fahrgeldern für die Benutzung von Fernverkehrszügen” stattfindet.


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Der Ehrenvorsitzende von Pro Bahn, Karl-Peter Naumann, sagte der Rheinischen Post: “Das Problem ist, dass man durch das Deutschlandticket eine Vergünstigung geschaffen hat, ohne die Kapazitäten zu erhöhen.”  Angesichts der knappen Kapazitäten bei ICE und Intercity schaffe es “das System gar nicht, noch 500 Leute aus dem Regionalzug mit aufzunehmen”. Er sprach sich für mehr Informationen und Unterstützung für Reisende aus. “Wichtiger ist, dass die Leute in einer halbwegs erträglichen Form an ihr Ziel kommen können und man ihnen dabei weiterhilft.” Viel zu häufig würden Menschen allerdings keine Information darüber erhalten, wie sie ihre Reise fortsetzen könnten, kritisierte Naumann.


EVN / dts Nachrichtenagentur