Studie: Alternative Bahntrasse für Mittelrheintal nicht wirtschaftlich tragfähig


BERLIN | Der Bau einer Alternativroute zur Bahnstrecke im lärmgeplagten Mittelrheintal ist nach wie vor nicht in Sicht.

Eine vom Bundesverkehrsministerium in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie kommt zu dem Schluss, dass die mit einer neuen Trasse zu erzielenden Effekte für den Bahnverkehr nicht die Investitionskosten ausgleichen würden.

Sobald sich die Verkehrsauslastung der Strecken wesentlich verändere, könnten die in der Studie ermittelten Trassenvarianten einer erneuten Bewertung unterzogen werden, heißt es im Fazit der Studie, die nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums am Mittwoch mit dem Beirat “Leiseres Mittelrheintal” vorgestellt wurde.

Bei der Studie geht es darum, ob der Bau einer Strecke mit vielen Tunneln durch Westerwald und Taunus für Güterzüge zur Entlastung des Welterbes Oberes Mittelrheintal realistisch ist. Die Studie veranschlagt für die günstigste von mehreren untersuchten Trassenvarianten Investitionskosten von rund 6,8 Milliarden Euro.


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Die bestehenden rechtsrheinischen Gleise gehören zu Europas meistbefahrener Güterzugstrecke zwischen Genua und Rotterdam. Das schalltrichterartige Rheintal verstärkt in der Region den Bahnlärm, Bürgerinitiativen kämpfen seit vielen Jahren für mehr Lärmschutz.

Das Bundesverkehrsministerium (BMDV) kündigte an, auf Basis künftiger Verkehrsprognosen die Entwicklung des Verkehrs im Blick behalten zu wollen. “Bis eine wirtschaftlich tragfähige Lösung vorliegt, wird das BMDV weiterhin erhebliche finanzielle Mittel in den Lärmschutz investieren, um die Lärmbelastung für Anwohnerinnen und Anwohner entlang des Mittelrheins weiter zu verringern.”


dpa