Debatte um verbilligtes ÖPNV-Ticket für Senioren – Bessere Angebote für Mecklenburg-Vorpommern gefordert


SCHWERIN | Die Opposition im Schweriner Landtag fordert von der Landesregierung einen raschen Ausbau des Angebots im öffentlichen Nahverkehr, damit das ab August gültige Seniorenticket für 29 Euro auch für Bewohner im ländlichen Raum gut nutzbar wird.

“Wir wollen, dass mehr Tempo in die Sache kommt”, sagte der CDU-Abgeordnete Daniel Peters am Mittwoch im Landtag in Schwerin. In der Realität sei der Schülerbus vielerorts das einzige Nahverkehrsmittel, Zugverbindungen seien eingestellt worden.

Wie Peters beklagte auch die Grünen-Abgeordnete Jutta Wegner, dass die Landesregierung über Jahre die vom Bund gewährten Mittel für den Nahverkehr angespart habe, statt kontinuierlich zu investieren. Sie warf der Regierung vor, mit den Rücklagen nun Wahlgeschenke wie das Seniorenticket zu finanzieren. Berechtigt sind Seniorinnen und Senioren, die ihren Hauptwohnsitz in Mecklenburg-Vorpommern haben und 65 Jahre oder älter sind.

Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) kündigte an, dass parallel zur Einführung des verbilligten Seniorentickets das Angebot im Nahverkehr spürbar ausgebaut werde. Für einen Taktfahrplan mit verbesserten Anschlüssen stelle das Land 20 Millionen Euro bereit. Im Entwurf für den Doppelhaushalt 2024/25 seien 28 Millionen Euro eingeplant, um ein landesweites Rufbussystem zu etablieren. Im Kreis Ludwigslust/Parchim funktioniere es bereits.

Schwesig hob in ihrer Rede hervor, dass die Landesregierung mit der Einführung des Seniorentickets eines ihrer Wahlversprechen umsetze. Das Angebot falle nach der Einführung des Deutschlandtickets sogar besser aus als zunächst vorgesehen und gelte bundesweit. “Für 29 statt 49 Euro können Senioren klimafreundlich und deutschlandweit den ÖPNV nutzen. Wir als Land zahlen die Differenz”, erklärte Schwesig. Der CDU-Abgeordnete Peters bezeichnete die von der SPD beantragte Aussprache zu dem Thema als “Jubelarie der Ministerpräsidentin”.


dpa