S-Bahnen im Rhein-Main-Gebiet oft zu spät – Pünktlichkeitsziel nicht erreicht


FRANKFURT AM MAIN | Die S-Bahnen im Rhein-Main-Gebiet haben ihr Pünktlichkeitsziel auch in den vergangenen Monaten deutlich verfehlt.

Im Schnitt lag die Pünktlichkeit bei rund 88 Prozent, wie der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) auf Anfrage mitteilte. Dies bedeutet, dass im Schnitt von 100 Bahnen zwölf ihr Ziel nicht zur vorgesehenen Zeit erreichten. Dies ist weder eine Verbesserung noch eine Verschlechterung: Der Wert liege auf Vorjahresniveau, erklärte der RMV. Als verspätet gelten in der Regel Züge, die mindestens sechs Minuten überfällig sind.

Schlusslichter waren die S8 und S9 von Wiesbaden nach Hanau, deren Werte nur bei 82 Prozent (S8) und 84 Prozent (S9) lagen. Spitzenreiter war die S4 mit rund 95 Prozent Pünktlichkeit. Der RMV hatte vor der Corona-Pandemie das Pünktlichkeitsziel von 96 Prozent ausgegeben.

Gründe für die zahlreichen Verspätungen seien ein hoher Krankenstand, unpünktliche Fernverkehrszüge, Infrastrukturstörungen und allem voran zahlreiche Baumaßnahmen, teilte RMV-Sprecher Maximilian Meyer mit. Die Bauarbeiten seien jedoch richtig und wichtig, da das marode Schienennetz erneuert werden und wachsen müsse. Da sich die S-Bahn zahlreiche Strecken mit dem oft verspäteten Fernverkehr teile, gebe es hier negative Rückwirkungen. Zudem nähmen Verspätungsgründe wie Personen auf den Gleisen und Notarzteinsätze zu.

Eine Sprecherin der Deutschen Bahn verwies ebenfalls auf die derzeit hohe Zahl von Baustellen sowie Probleme im Fernverkehr, der in vielen Bereichen auf denselben Gleisen wie die S-Bahn unterwegs sei. Zur Verbesserung würden mehrere Maßnahmen umgesetzt, wie etwa der Bau eigener Gleise für die S6 zwischen Frankfurt und Friedberg.


dpa / EVN