BERLIN | Im Tarifkonflikt bei der Deutschen Bahn soll nach den bisherigen Planungen am Freitag die laufende Gesprächsrunde beendet werden.
Bis zum frühen Donnerstagabend war weiter offen, ob eine Tarifeinigung zwischen Deutscher Bahn und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG möglich ist. Alternativ könnten sich die Tarifparteien auf einen weiteren Verhandlungstermin verständigen.
Sollte die Gewerkschaft den bisherigen Verlauf der Gespräche allerdings als nicht ausreichend für ihre Ziele betrachten, droht eine Eskalation des Tarifkonflikts. Dann sind erneute Warnstreiks oder auch eine Urabstimmung über unbefristete Streiks möglich.
Die Vertreter beider Seiten sitzen in der aktuellen Verhandlungsrunde seit Montag zusammen. Neben möglichen Tariferhöhungen und der Laufzeit des Tarifvertrags wurde über die Güterverkehrstochter DB Cargo und die Regio-Busgesellschaften der Bahn diskutiert. Die EVG möchte etwa erreichen, dass die regional unterschiedliche Bezahlung bei den Busgesellschaften abgeschafft wird. Die Bahn sorgt sich um die Wettbewerbsfähigkeit der Busunternehmen und von DB Cargo.
Als größte Knackpunkte gelten aber die Entgelterhöhungen und die Laufzeit. Die EVG fordert für gut 180.000 DB-Beschäftigte einen Festbetrag von mindestens 650 Euro pro Monat mehr oder zwölf Prozent bei den oberen Lohngruppen. Die Laufzeit soll nach ihren Vorstellungen zwölf Monate betragen.
Die Bahn hatte zuletzt je nach Einkommensgruppe zwölf, zehn beziehungsweise acht Prozent mehr in mehreren Stufen in Aussicht gestellt. Die Laufzeit soll bei 24 Monaten liegen. Die erste Erhöhung soll laut DB-Angebot dieses Jahr kommen. Hinzu kommt eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichsprämie in mehreren Zahlungen von insgesamt 2.850 Euro.
dpa