Viele Bahn-Baustellen im Rhein-Main-Gebiet – Beschwerden über unpünktliche Züge


FRANKFURT AM MAIN / MAINZ | Zuerst hatte eine Krankheitswelle für Zugausfälle gesorgt, nun sind es überlastete Schienen und sich häufende Baustellen bei der Bahn, die vielen Fahrgästen das Leben schwer machen.

Gehe es weiter wie bisher sei zu befürchten, dass die durch die Verkehrswende anvisierten Klimaschutzziele nicht erreichbar seien, sagt der hessische Landesvorsitzende des Fahrgastverbands Pro Bahn, Thomas Kraft. Wenn das Personal oder die sonstigen Kapazitäten nicht ausreichten, um den Fahrplan zu erfüllen, wäre es ehrlicher, Ausweitungen des Angebots von vorne herein eine Absage zu erteilen. “Auf dem Fahrplan fußen ja auch wichtige Entscheidungen wie die Wahl des Wohnorts”, sagte Kraft.

Über häufige Probleme berichten Fahrgäste beispielsweise auf den Strecken Frankfurt–Mainz und Darmstadt–Mainz. “Der Mainzer Hauptbahnhof ist für die Menge an Zügen, die dort durchfahren und vor allem wenden viel zu klein”, sagt Martin Mendel von Pro Bahn in Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Auch die Menge an Passagieren sei zu groß für den Bahnhof. Daher sei der geplante Neubau des Bahnhofs Mainz-Schott sehr wichtig, dieser werde aber noch einige Jahre auf sich warten lassen.

Der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) und die Deutsche Bahn verweisen auf hoch ausgelastete Schienen und veraltete Anlagen. Die Infrastruktur müsse ausgebaut werden, was auch geschehe – übergangsweise verursachten die Bauarbeiten allerdings weitere Probleme. Unter anderem sei dies auf der Main-Neckar-Ried-Strecke Frankfurt-Mannheim sowie der Kinzigtalbahn Frankfurt–Fulda der Fall.

Weitere Bauarbeiten hatte die Bahn vergangene Woche für die Osterferien angekündigt, in Frankfurt wird der City-Tunnel dicht gemacht. Auch die Strecke nach Bad Vilbel wird erneut voll gesperrt. Noch mehr Baustellen werden dazu kommen, wie etwa zum Ausbau des Knotens Frankfurt-Stadion.


dpa / EVN