Zugkollision bei Meerbusch‐Osterath durch menschliche Fehler verursacht


MEERBUSCH-OSTERATH | Die Kollision eines Personenzuges mit einem Güterzug bei Meerbusch‐Osterath vor gut fünf Jahren ist laut der Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung (BEU) auf menschliche Fehler zurückzuführen.

Ursächlich für den Unfall am 5. Dezember 2017 war laut Untersuchungsbericht das Einlassen von Personenzug DPN 32547 per Ersatzsignal in den von Güterzug GM 48714 besetzten Blockabschnitt. Vorausgegangen war eine Verwirrung um mehrere Züge nach der Eingabe einer falschen Zugnummer in die Zugnummernmeldeanlage. Zudem gab es Irritationen zum genauen Standort des Güterzuges und der Rotausleuchtung des Streckenabschnitts, der für eine Störung der Gleisfreimeldeeinrichtung gehalten wurde. Einen schriftlichen Befehl, den als für gestört gehaltenen Abschnitt auf Sicht zu befahren, erteilte die Fahrdienstleiterin des Stellwerks Weißenberg an den Lokführer des Personenzuges nicht.

In der Folge fuhr DPN 32547, auf der Fahrt von Rheine nach Krefeld Hbf, gegen 19:27 Uhr zwischen der Abzweigstelle Weißenberg und dem Bahnhof Meerbusch‐Osterath auf Güterzug GM 48714 auf. Trotz Schnellbremsung aus einer Geschwindigkeit von etwa 120 km/h prallte der Triebzug mit 91 Stundenkilometern auf den letzten Waggon des Güterzuges. Durch die Zugkollision wurden vier Personen schwer und 35 Personen leicht verletzt. Das führende Fahrzeug des Personenzuges sowie drei Wagen des Güterzuges entgleisten, zwei Waggons stürzten um.

An Fahrzeugen und Infrastruktur entstanden Sachschäden von geschätzt über sieben Millionen Euro sowie weitere Kosten für Betriebserschwernisse in Höhe von knapp 14 Millionen Euro. Der Streckenabschnitt im Bereich der Unfallstelle war über mehrere Tage gesperrt.

Die Handlungen der Fahrdienstleiterinnen in Weißenberg und Meerbusch‐Osterath waren ursächlich für die Entstehung des Unfalls, so das Ergebnis der kürzlich veröffentlichten Unfalluntersuchung.

Zum Untersuchungsbericht


EVN


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