MÜNCHEN | Vorschläge für ein Nachfolgemodell des 9-Euro-Tickets sieht Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter skeptisch.
Ein dauerhaftes Billigticket sei nicht finanzierbar, sagte der CSU-Politiker im Interview mit dem Münchner Merkur. Eine Fortsetzung im September wäre „illusorisch“. „Wir haben andere Prioritäten in allen 16 Bundesländern. Wir brauchen zusätzlich zum Inflationsausgleich deutlich mehr Regionalisierungsmittel, etwa 1,5 Milliarden zusätzlich pro Jahr mehr, um das Angebot auszuweiten“, so Bernreiter. Nach seiner Ansicht sei ein „breites Angebot im ÖPNV“ wichtiger „als ein Billigtarif“.
Nur wenn der Nahverkehr attraktiv und schnell sei, würden die Leute auch umsteigen. Dafür werde das Geld dringend gebraucht. Ein Billig-Ticket entziehe dem ganzen Bahnsystem Geld und konterkariere das Angebot, führte er aus.
Auf die Frage, ob das 9-Euro-Ticket Segen oder Fluch gewesen sei, sagte Bernreiter: „Beides“. Das Ticket sei auf der einen Seite „Werbung für den Nahverkehr“ gewesen. Allerdings seien auch einige Pendler im Großraum München wieder auf das Auto umgestiegen, weil S-Bahnen überfüllt gewesen seien.