MÜNCHEN | Die Deutsche Bahn will die Bahnstrecken in den oberbayerischen Regionen Werdenfelser Land und Oberland umfassend sanieren.
Geplant sei ein Investitionsprogramm von rund 80 Millionen Euro, teilte die Bahn am Freitag in München mit. “Wir setzen auf eine grundlegende Erneuerung von Schienen, Schwellen und dem Gleisunterbau”, erläuterte Volker Hentschel, Vorstand Anlagen- und Instandhaltungsmanagement bei der DB Netz AG.
Dabei wird in zwei Stufen vorgegangen: “Im Rahmen einer Adhoc-Sanierung ab Mitte September werden noch bestehende Langsamfahrstellen beseitigt sowie ab Oktober punktuell Gleiserneuerungsarbeiten stattfinden”, erläuterte die Bahn. “Eine Modernisierung der Strecken im Werdenfels und im Oberland ist für den Zeitraum von Juni 2023 bis November 2025 vorgesehen.”
Im Werdenfelser Land werden die Strecken Tutzing–Garmisch–Mittenwald, Weilheim–Geltendorf, Weilheim–Schongau, Tutzing–Kochel sowie Murnau–Oberammergau in Angriff genommen. Im Oberland sind es die Strecken Holzkirchen–Rosenheim, Holzkirchen–Lenggries und Holzkirchen–Schliersee–Bayrischzell. Auch für andere Regionalverkehrsstrecken würden Investitionsprogramme geprüft, fügte die Bahn hinzu.
Am 3. Juni war kurz nach der Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen ein Zug Richtung München entgleist. Bei dem Unglück starben vier Frauen und ein 13-Jähriger. Die Untersuchungen zur Unglücksursache laufen noch. Jedoch vermuten Experten Schäden am Gleiskörper als zumindest einen Faktor.
“Es ist gut, dass die Bahn die schon lange dringend nötigen Sanierungen im Werdenfelsnetz jetzt endlich angeht”, kommentierte Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) das Investitionsprogramm. Er mahnte an, dass es während der Bauarbeiten einen zuverlässigen Ersatzverkehr mit Bussen geben müsse.
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