HAMBURG | Der private Bahnbetreiber RDC Deutschland stellt sein Nachtzugangebot zwischen der Nordsee und der Alpenregion vorerst ein.
Wie das Unternehmen auf seiner Internetseite mitteilte, werden die Fahrten des Alpen-Sylt-Nachtexpress in der aktuellen Sommersaison bereits ab dem 29. Juli ausgesetzt. Als Begründung nennt RDC unabwendbare Lieferkettenstörungen der Bahnindustrie, was dazu führe, dass für die Hochsaison geplante zusätzliche Reisezugwagen nicht rechtzeitig ausgeliefert würden. Auch habe man mit den gestiegenen Stromkosten zu kämpfen.
Da der Nachtzugverkehr in Deutschland, anders als in vielen anderen europäischen Ländern, nicht gefördert würde, sei ein Betrieb des Alpen-Sylt-Nachtexpress derzeit selbst bei guter Buchungslage „wirtschaftlich nicht mehr verantwortbar“, schreibt RDC. Das Unternehmen entschuldigt sich bei den Reisenden für die Absage und verspricht eine zügige Rückerstattung der bereits gezahlten Ticketpreise.
Seit dem 20. Mai verkehren die Nachtzüge in der aktuellen Saison an jedem Wochenende. Dabei startet jeweils freitags ein Zugteil in Salzburg und Basel, Ankunft ist Samstagmittag auf Sylt. In die Gegenrichtung ist der Zug von Samstagabend bis Sonntagmittag unterwegs. Ursprünglich sollte der Saisonfahrplan erst am 23. Oktober enden. Der Alpen-Sylt-Nachtexpress nahm im Juli 2020 erstmals seinen Betrieb auf.