- 1977 testweise entwickeltes Signalsystem der ehemaligen Deutschen Bundesbahn;
- nur auf der Strecke Augsburg – Donauwörth verbaut, dort bis heute in Betrieb;
- Vorgänger der heutigen Kombinationssignale (Ks)
Allgemeines [1]
Das Sk-Signalsystem (Sk = Signalkombination) ist ein testweise entwickeltes System von Eisenbahnsignalen der ehemaligen Deutschen Bundesbahn. Es wurde 1977 auf der rund 40 Kilometer langen zweigleisigen Strecke zwischen Augsburg und Donauwörth eingerichtet und ist – auch nach dem Ende des Probebetriebs 1993 – bis heute in Betrieb.
Bei Sk-Signalen werden Hauptsignale, Vorsignale, Vorsignalwiederholer und vereinigte Haupt-/Vorsignale (Mehrabschnittssignale) verwendet. Sk-Hauptsignale und Sk-Mehrabschnittsignale haben hochstehende rechteckige Signalschirme. Für Sk-Vorsignale und Sk-Vorsignalwiederholer werden von Augsburg kommend in Fahrtrichtung Donauwörth hochstehende rechteckige Signalschirme; von Donauwörth kommend in Fahrtrichtung Augsburg hochstehende runde Signalschirme verwendet.
Zweck des Signalsystems
Um die erweiterten Möglichkeiten der neu errichteten Elektronischen Stellwerke (ESTW) besser nutzen zu können, gründete die Deutsche Bundesbahn 1987 eine Arbeitsgruppe, aus der später die heute vielerorts anzutreffenden Kombinationssignale (Ks) hervorgingen. Auch wenn mit der Entstehung der moderneren Ks-Signale der Probebetrieb des Sk-Signalsystems ab dem Jahre 1993 überflüssig wurde, sind sie noch immer auf dem besagten Streckenabschnitt zu finden und bis heute weiterhin in Betrieb.
Signalbegriffe [1]
Im Sk-Signalsystem kommen die folgenden Signalbegriffe zur Anwendung:
- Sk 1 – Fahrt
- Sk 2 – Halt erwarten
- Hp 0 – Halt
Mit Ausnahme des Signals Hp 0 werden bei Sk-Signalen alle Signalbegriffe mit nur einem grünen oder gelben Lichtpunkt angezeigt. Sk-Hauptsignale können Hp 0 und Sk 1 zeigen. Sk-Vorsignale und Sk-Vorsignalwiederholer können die Begriffe Sk 1 und Sk 2 darstellen. An Sk-Mehrabschnittssignalen lassen sich alle drei Signalbegriffe Hp 0, Sk 1 und Sk 2 anzeigen.
Sk-Signale innerhalb von Bahnhöfen (Ausfahrsignale, Zwischensignale) können wie im herkömmlichen Signalsystem mit Sperrsignalen kombiniert sein.
Neben einem Geschwindigkeitssignal Lf 7 können an Hauptsignalen oder Mehrabschnittssignalen des Sk-Signalsystems ggf. auch die folgenden Sperr- und Zusatzsignale verwendet werden:
- Sh 1 – Haltegebot für Rangierfahrt aufgehoben
- Zs 1 – Ersatzsignal
- Zs 3 – Geschwindigkeitsanzeiger
- Zs 3v – Geschwindigkeitsvoranzeiger
- Zs 7 – Vorsichtsignal
- Zs 8 – Gegengleisfahr-Ersatzsignal
Mastschilder [1]
Bei Sk-Signalen werden andere Mastschilder als beim herkömmlichen Signalsystem verwendet. Alleinstehende Sk-Hauptsignale werden durch ein rotes Mastschild; Sk-Vorsignale sowie Sk-Vorsignalwiederholer durch ein gelbes Mastschild gekennzeichnet. Eine Vorsignaltafel (Signal Ne 2) wird an Sk-Vorsignalen nicht verwendet.
An einem Sk-Mehrabschnittssignal kommt sowohl das rote als auch das gelbe Mastschild zur Anwendung.
Besonderheiten [1]
Sk-Vorsignale mit der Vorsignaltafel (Signal Ne 2) gekennzeichnet.
Die Regelung zum anschließenden Weichenbereich ist im Sk-Signalsystem nicht gültig. Hier zu beachten, dass eine Geschwindigkeitsbeschränkung nicht bis zur letzten Weiche im Fahrweg, sondern so lange bestand hat, bis eine erneute Herauf- oder Herabsetzung durch ein folgendes Signal Lf 7 oder Zs 3 angezeigt wird.
Quellennachweise:
- Örtliche Richtlinien zur Ril 408.01-09 für das Zugpersonal: Regionalbereich Süd, DB Netz, gültig ab 15.12.2013, ab Seite 563
Letzte Aktualisierung: 03.08.2016