EuroTube geht mit der SBB eine Partnerschaft ein, um im Wallis eine drei Kilometer lange Forschungsanlage und Teststrecke für Hochgeschwindigkeitstransporte im Vakuum zu bauen. Damit will die SBB eigenen Angaben zufolge wichtige Erkenntnisse über diese für die Zukunft vielversprechende Transportart gewinnen.
Hyperloop – so werden Hochgeschwindigkeitstransporte von Kapseln in Vakuumröhren genannt. Optisch hat dieses Transportsystem eine gewisse Ähnlichkeit mit einer überdimensionalen Rohrpost. Allerdings gibt es auch große Unterschiede zur guten alten Rohrpost, denn Hyperloops sind auf Geschwindigkeiten von bis zu rund 1.100 Kilometer pro Stunde ausgelegt. Neben ihrem schieren Tempo weisen Hyperloops gegenüber heute gängigen Transportarten – ob am Boden, in der Luft oder im Wasser – einen weiteren gewichtigen Vorteil auf. Indem der Großteil der Luft aus der Röhre gesogen und damit ein Vakuum erzielt wird, können die Kapseln nicht nur unglaublich schnell, sondern auch äußerst energieeffizient durch die Röhren befördert werden.
Erste Teststrecke in Europa
Die Hyperloop-Technologie weist in der Theorie ein großes Potential auf, in Zukunft eine wichtige Rolle in der Mobilität zu spielen. Allerdings gibt es nur wenige Möglichkeiten, die verschiedenen Komponenten – angefangen von der Röhre bis hin zu den Transportkapseln – unter realen Bedingungen in der Praxis zu testen. In Europa gibt es bisher noch keine Hyperloop-Teststrecke und auch weltweit existiert nur eine Handvoll. Damit sich dies ändert, hat die in Zürich ansässige Forschungsorganisation EuroTube nach SBB-Angaben den Bau der Hyperloop-Strecke im Wallis angestoßen.
Die SBB übernimmt die Planung und Projektierung der Hyperloopteststrecke in Collombey-Muraz
Die SBB verantwortet unter anderem die Planung und Projektierung des innovativen Bauprojekts und unterstützt EuroTube gezielt mit Know-how. Nach aktuellem Stand der Planung soll frühestens in der zweiten Hälfte des Jahres 2019 mit dem Bau der Teststrecke in Collombey-Muraz im Wallis begonnen werden. Die Unterwalliser Gemeinde bietet sich als Standort an, da das Gelände sehr flach ist und nur wenige Hindernisse aufweist. Die Forschungs- und Teststrecke ist auf Geschwindigkeiten bis zu 900 Kilometer pro Stunde ausgelegt.
Erkenntnisse für eine zukunftsweisende Technologie
Von der Hyperloop-Teststrecke verspricht sich die SBB als Entwicklungspartner nicht nur wichtige Einsichten beim Bau und Betrieb dieses potentiell zukunftsweisenden Transportsystems. Auch möchte sie eigenen Angaben zufolge dank ihres Engagements wichtige Erkenntnisse der Einsatzmöglichkeiten dieses neuen Transportsystems gewinnen.
red/SBB
Titelgrafik: EuroTube