In den ersten sechs Monaten des Jahres 2018 erreichten die Fernzüge der Deutschen Bahn eine Pünktlichkeit von 77,4 Prozent. Für das laufende Jahr war ursprünglich ein Wert von 82 Prozent angepeilt, der bislang jedoch ausschließlich im Januar erreicht werden konnte. Um die Pünktlichkeit für die kommenden Jahre zu erhöhen, plant das Unternehmen laut einem Medienbericht offenbar die Höchstgeschwindigkeit ihrer neuen ICE 4-Züge zu steigern.
Laut einem Bericht des Spiegel will die Deutsche Bahn in den kommenden Monaten die Spitzengeschwindigkeit ihrer neuen ICE-Züge der 4. Generation auf 265 Stundenkilometer erhöhen. Damit könnten die Züge künftig in der Lage sein, auch Verspätungen aufzuholen. Bislang sind die ICE 4 für eine Höchstgeschwindigkeit von maximal 250 km/h zugelassen. Genauere Details, wie eine Geschwindigkeitssteigerung umgesetzt werden könnte, sind bislang nicht bekannt. Kürzere Fahrzeiten könnten aber auch dazu dienen, auf der Strecke an mehr Bahnhöfen zu halten, heißt es dem Bericht zufolge aus Bahnkreisen.
Um die Abfertigung von verspäteten Zügen zusätzlich zu beschleunigen, sollen darüber hinaus ab sofort zwischen Köln und Dortmund und ab November auch zwischen Mannheim und Fulda sogenannte Kapazitätsteams zum Einsatz kommen. Die genannten Strecken seien ausgewählt worden, weil dort besonders viele Züge verkehren: Auf der rund 100 Kilometer langen Verbindung Köln–Dortmund verkehren täglich 820 Züge, hinzu kommen 700 Fahrten von S-Bahnen. Auf der Trasse Mannheim–Frankfurt–Fulda, inklusive der Parallelstrecken, sind es sogar 1.200 Fern-, Regional- oder Güterzüge, die dort täglich unterwegs sind.
Die nun geplanten Maßnahmen sollen aber nicht nur zu einer betrieblichen Stabilisierung in den Problembereichen führen, sondern auch die Pünktlichkeitsstatistik im Allgemeinen verbessern. Denn wie die Erfahrung zeigt, wirken sich Verspätungen aus Nadelöhren dieser Art rasch auch auf das gesamte Streckennetz aus.
red – aktualisiert