Wie die DB Systemtechnik mitteilt, war das RRX-Testprogramm eines der spannendsten Aufträge, die das Unternehmen von seinem Auftraggeber Siemens erhalten habe. Denn mit den Vorserienzügen des im Siemens-Werk Wien hergestellten Desiro HC (Baureihe ET 462) mussten in kürzester Zeit detaillierte Zulassungsprüfungen durchgeführt werden. Mit dem absolvierten Versuchsprogramm der DB Systemtechnik kann Siemens nun mit dem neuen Zugtyp in die letzte Phase der Zulassung starten.
Das Testprogramm für die Fahrzeuge des künftigen Rhein-Ruhr-Express (RRX) begann Mitte September 2017 mit einer Fahrt nach Tschechien. Auf dem Versuchsring in Velim wurde der neue Nahverkehrszug für das Ruhrgebiet bremstechnisch optimiert. Im November 2017 startete die DB Systemtechnik dann eines der kürzesten Testprogramme in der Bahnbranche. Um den vorgegebenen Zeitplan für den völlig neu entwickelten Zug zu halten, setzte der Engineering- und Prüfdienstleister zeitweise sogar bis zu vier Desiro HC parallel auf die Gleise.planmäßig
Jörg Neugebauer, Projektleiter der DB Systemtechnik blickt zurück: „Für mich ist es gefühlt wie gestern als wir im Herbst vergangenen Jahres mit dem neuen Rhein-Ruhr-Express zur Bremsoptimierung nach Velim fuhren. Dass wir dann nur 8 Monate später unserem Auftraggeber Siemens bereits Vollzug für das komplette Versuchsprogramm melden konnten, macht uns schon ein bisschen stolz.“ Die Koordination der verschiedenen Messfahrten zur Fahrtechnik, Bremse, Torsionsdynamik, Betriebsmessung, zum Stromabnehmer und der Akustik waren laut Neugebauer eine echte Herausforderung. Insgesamt hatten die Prüfer 15 Themen im Blick, unter anderem auch das Fahrgastzählsystem. Die Versuche wurden mit den neuen Zügen auch in 3-fach-Traktion durchgeführt.
Nach der Zulassung des Triebzuges durch das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) sollen die ersten weiß-grau-orangen RRX-Züge planmäßig ab Dezember im Ruhrgebiet zum Einsatz kommen.
red