Wettbewerber festigen Marktanteile im Schienengüterverkehr

Laut der „Marktuntersuchung Eisenbahnen“ der Bundesnetzagentur haben private Güterbahnen ihren Marktanteil im Jahr 2024 weiter gesteigert. Der Güterbahnen-Verband kritisiert jedoch fehlende politische Rahmenbedingungen für weiteres Wachstum.

Der Verband Die Güterbahnen hat nach Veröffentlichung der aktuellen „Marktuntersuchung Eisenbahnen” der Bundesnetzagentur auf die wachsend wirtschaftliche Bedeutung privater Bahnunternehmen hingewiesen. Diese haben 2024 im leicht rückläufigen Schienengüterverkehr ihren Anteil erneut ausgebaut und erzielten 63 Prozent aller Zugkilometer.

Während DB Cargo weiter Verluste verzeichnete, erreichten die Wettbewerber laut Mitteilung eine durchschnittliche Umsatzrendite von 1,9 Prozent. Erstmals überschritt der Schienengüterverkehr demnach eine Gesamtumsatzmarke von sieben Milliarden Euro. Die Bundesnetzagentur bescheinigt dem Sektor innerhalb der letzten 20 Jahre ein Wachstum von 41,4 Prozent – deutlich mehr als Straßenverkehre (+18,3 Prozent).

Verbandschefin Neele Wesseln sagte, dass Wachstum im Schienengüterverkehr vor allem von kundenorientierten und effizient arbeitenden Wettbewerbsbahnen getragen werde.  Zugleich kritisierte sie die Politik, die seit Jahren faire Rahmenbedingungen für die Verlagerung von Transporten auf die Schiene verabsäume.

Wesseln verwies auf stagnierende Konjunktur, zahlreiche Baustellen und operative Defizite bei der DB InfraGO sowie Subventionen für den Straßenverkehr als hemmende Faktoren. Positiv bewertete der Verband die Zweckbindung von Lkw‑Maut‑Einnahmen für die Schiene und die Förderung des Einzelwagenverkehrs, bemängelte aber fehlende Kontinuität in der Umsetzung.

EVN