Schlankere Strukturen – Bahnchefin startet umfassenden Konzernumbau

Bei der Deutschen Bahn beginnt eine umfassende Neuaufstellung. Unter der Leitung der neuen Vorstandsvorsitzenden Evelyn Palla werden Strukturen verschlankt und Entscheidungen stärker dezentralisiert. Kunden sollen ab 2026 spürbar profitieren.

Die Deutsche Bahn (DB) startet Anfang 2026 in eine grundlegende Reformphase. Zehn Wochen nach Amtsantritt hat Vorstandschefin Evelyn Palla den Umbau des Konzerns eingeleitet, den der Aufsichtsrat nun gebilligt hat. Ziel ist eine schlankere, kundenorientierte Organisation mit schnelleren Entscheidungswegen.

Die neue Konzernstruktur wird laut Mitteilung zum 1. Januar 2026 wirksam: Der Vorstand wird von acht auf sechs Ressorts verkleinert, Doppelstrukturen entfallen und Managementebenen werden abgebaut. Die Zahl der oberen Führungskräfte halbiert sich. Die DB InfraGO AG – zuständig für die Infrastruktur – bleibt organisatorisch getrennt von den wettbewerblichen Geschäftsbereichen.

Laut Palla soll der Umbau mehr Eigenverantwortung auf allen Ebenen ermöglichen. Gleichzeitig startet die Bahn 2026 drei Sofortprogramme für mehr Qualität, Sauberkeit und Sicherheit in Zügen und Bahnhöfen. Dafür werden im kommenden Jahr rund 140 Millionen Euro zusätzlich investiert.

Auch die Tochtergesellschaften DB Regio und DB Fernverkehr werden ihre internen Strukturen anpassen. Künftig sollen MarketingRessorts entfallen, während Qualität und Wirtschaftlichkeit direkt in der Liniensteuerung verankert werden.

Palla sprach von einem „Neustart“ der Bahn und einem „Weg der vielen kleinen Schritte“. Der Umbau sei Teil der Vereinbarungen, die Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder im September als Grundlage für zufriedene Bahnkunden vorgestellt hatte.

EVN