Ein Konsortium unter Führung von Siemens Mobility entwickelt eine KI-gestützte Fernsteuerung für Züge im Bahndepot. Das Forschungsprojekt „RemODtrAIn“ soll den Weg zu einem sicheren, automatisierten Rangierbetrieb per 5G-Technologie ebnen.
Unter Leitung von Siemens Mobility entsteht ein neues System zur sicheren Fernsteuerung von Zügen im Depotbetrieb. Das Konsortium „RemODtrAIn“ („Remote operated Train with AI-based Obstacle Detection“) will eine Lösung entwickeln, die den digitalen und automatisierten Zugbetrieb mithilfe von 5G und künstlicher Intelligenz ermöglicht, teilte Siemens mit.
Das vom Bundeswirtschaftsministerium mit 17 Millionen Euro geförderte Projekt wird in realen Betriebsumgebungen getestet – auf dem Gelände des ICE-Werks Köln-Nippes mit einem ICE 4 sowie am Smart Rail Connectivity Campus in Annaberg-Buchholz mit einem Desiro Classic. Ziel ist es, Züge im Depot künftig ferngesteuert rangieren und bereitstellen zu können.
Kern des Projekts ist eine modulare, KI-basierte Hinderniserkennung, die Sicherheit und Effizienz des automatisierten Betriebs erhöhen soll. Siemens Mobility entwickelt dafür die Fernsteuerungssysteme und deren Integration. Die Deutsche Bahn AG und ihre Tochtergesellschaften bringen Anforderungen aus dem Betriebsalltag sowie Expertise in Systemarchitektur, Sicherheit und Zulassung ein.
Laut Siemens soll die Fernsteuerung helfen, Abläufe im Depot zu beschleunigen, Kapazitäten zu erhöhen und durch Automatisierung dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Erste praktische Tests und Fahrzeugvalidierungen sind für 2028 vorgesehen.
Dem Konsortium gehören zwölf Partner aus Industrie, Wissenschaft und Bahnbetrieb an, darunter die Deutsche Bahn, Alstom, TU Berlin, TU Chemnitz und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).
EVN
