Verschuldete Staatsbahn: Russische Banken zu teilweiser Umstrukturierung bereit

Die Russische Eisenbahn ist hoch verschuldet. Die Banken des Landes zeigen sich bereit, einen Teil der Schulden umzustrukturieren – sofern die Zentralbank die Mindestreserveanforderungen für diese Kredite nicht erhöht.

Russische Banken signalisierten Bereitschaft, die Schulden der staatlichen Russischen Eisenbahnen (RZD) teilweise umzustrukturieren. Voraussetzung sei, dass die Zentralbank die Mindestreserveanforderungen für diese Kredite nicht anhebt, sagte VTB-Chef Andrei Kostin kürzlich im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters.

Die VTB, Russlands zweitgrößte Bank und größter Gläubiger der Staatsbahn, führt gemeinsam mit der Regierung und der Zentralbank wöchentliche Gespräche über den Schuldenabbau. Die RZD hat derzeit Verbindlichkeiten in Höhe von rund 4 Billionen Rubel (etwa 50,8 Milliarden US-Dollar). Banken wollen laut Kostin Laufzeiten verlängern und Zinszahlungen aufschieben, sofern die Zentralbank ihre Lockerungen bei den Reserven bis 2026 verlängert.

Eine Umwandlung von rund 400 Milliarden Rubel Schulden in Unternehmensanteile lehnten die Gläubiger ab. Kostin begründete dies mit regulatorischen Beschränkungen und Kapitalanforderungen.

Ursache der finanziellen Probleme seien hohe Zinsen und staatliche Verpflichtungen zur Aufrechterhaltung von Investitionen in verlustreiche Bereiche, etwa im Güterverkehr. So sei etwa der Transport russischer Kohle nach China für die Bahn defizitär. Kostin schlug vor, die Kohle zur Energieversorgung russischer Rechenzentren zu nutzen. Banken warten nun auf den Finanzplan des Unternehmens, um über weitere Schritte zu entscheiden.

EVN