Im Kölner Hauptbahnhof fahren jetzt zehn Tage lang keine Fern- und Regionalzüge mehr. Und schon 2026 kommt die nächste Sperrung. Die soll immerhin kürzer sein.
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Die Sperrung des Kölner Hauptbahnhofs für den Fernverkehr ist nach Auskunft der Deutschen Bahn ohne größere Schwierigkeiten angelaufen. “Es läuft eigentlich alles ganz ruhig und entspannt”, sagte ein Bahnsprecher. “Die Reisenden haben sich hervorragend vorbereitet.”
“Auch die Umstiege funktionieren”, teilte eine Bahnsprecherin ergänzend mit. Vor Ort sei außerdem Personal im Einsatz, um die Reisenden bei Bedarf zu unterstützen.
An einem der wichtigsten Bahnhöfe in Deutschland fahren seit Freitagabend zehn Tage lang keine Fern- und Regionalzüge mehr: Die Bahn hat dort mit den Bauarbeiten für ein neues Stellwerk begonnen. Bis zum Morgen des 24. November kommen Reisende deshalb nur noch mit der S-Bahn, der U-Bahn oder einer Regionalbahn zum Hauptbahnhof der Millionenstadt.
Es stünden noch 540 der 1.300 Verbindungen am Hauptbahnhof zur Verfügung, hatte die Bahn mitgeteilt. Dort sind neun Gleise gesperrt und noch zwei in Betrieb.
Der Fernverkehr wird linksrheinisch über den Bahnhof Köln-Ehrenfeld und rechtsrheinisch über den Bahnhof in Köln-Deutz abgewickelt. Ab dem 24. November, 5.00 Uhr, soll der Fern- und Regionalverkehr wieder uneingeschränkt direkt über den Kölner Hauptbahnhof rollen.
Neues Stellwerk kann nicht in Betrieb gehen
Die Bauarbeiten, die während der Sperrung eigentlich geplant waren, können nicht wie vorgesehen umgesetzt werden. Im letzten Moment hatte die Bahn Fehler in der Software für das neue Stellwerk entdeckt und die Inbetriebnahme deshalb auf das kommende Frühjahr verschoben.
Dann müssen die Fern- und Regionalgleise des Kölner Hauptbahnhofs noch ein zweites Mal gesperrt werden – allerdings nicht noch einmal so lang wie dieses Mal. “Was wir den Fahrgästen schon jetzt sagen können: Die zweite Sperrung wird kürzer sein”, sagte Matthias Gramer, Regionalleiter bei der für die Infrastruktur zuständigen Bahn-Tochter DB InfraGO.
Probleme ausgerechnet an einem der wichtigsten Bahnhöfe
Oberste Priorität habe nun, das Software-Problem schnell zu lösen, damit das neue elektronische Stellwerk in Betrieb gehen könne. Der Fehler, der erst kurzfristig festgestellt wurde, sei nicht vorhersehbar gewesen, betonte die Bahn. Jedes Jahr würden in Deutschland mehr als 50 neue Stellwerke in Betrieb genommen. Dass es ausgerechnet am Kölner Hauptbahnhof Probleme gegeben habe, bedauere man sehr.
Die zehntägige Sperrung des Kölner Hauptbahnhofs für Fern- und Regionalzüge könne jetzt trotzdem genutzt werden, um etwa Signale, Weichen und Oberleitungen für die Steuerung aus dem neuen Stellwerk vorzubereiten. Bei der Sperrung im kommenden Jahr müssten dann vor allem noch alte Signale abgebaut werden, die in der Zwischenzeit noch für den Zugverkehr gebraucht werden. Das gehe dann aber schneller.

EVN / dpa
