Zehn Jahre des Stillstands – Wann kommt der Verbindungssteg am Münchner Hauptbahnhof?

Der Fahrgastverband PRO BAHN erinnert an eine Petition. Bereits vor zehn Jahren wurde ein Verbindungssteg für den Münchner Hauptbahnhof gefordert. Bis heute ist nichts passiert.

  PRO BAHN informiert  

Vor genau zehn Jahren, am 12. November 2015, übergab der Fahrgastverband PRO BAHN dem Bayerischen Landtag eine Petition für eine zweite Bahnsteigquerung am Münchner Hauptbahnhof. Ziel war es, durch einen Verbindungssteg über die Gleise die Wege für Reisende zu verkürzen, Umstiege zu erleichtern und den Bahnhof insgesamt benutzerfreundlicher zu gestalten.

Im März 2016 nahm der Bayerische Landtag die Petition mit Mehrheit an. Zehn Jahre später befindet sich das Projekt laut Angaben weiterhin in einer „frühen Planungsphase“. Eine konkrete Umsetzung ist bislang nicht absehbar.

„Der Münchner Hauptbahnhof ist einer der am stärksten frequentierten Bahnhöfe Deutschlands. Eine zweite Querung ist ein essentieller Beitrag für die Verkürzung von Umsteigezeiten und bietet zudem mehr Komfort und Sicherheit. Aus diesen Gründen ist sie mittlerweile auch in den Planungen für den Deutschlandtakt berücksichtigt. Daher ist es umso bedauerlicher, dass seit der Annahme der Petition keine sichtbaren Fortschritte erzielt wurden“, erklärt Marco Kragulji, Sprecher des Fahrgastverbands PRO BAHN.

Besonders in Stoßzeiten zeigen sich die Grenzen der derzeitigen Wegeführung deutlich, so PRO BAHN. Fast alle Fahrgäste müssen derzeit über den Querbahnsteig gehen, der aufgrund der laufenden Bauarbeiten zunehmend zum Engpass wird. Die Sperrung des Bahnsteigs 26 ab Mitte November verschärft die Situation zusätzlich, da Umsteigewege vom und zum Starnberger Flügelbahnhof weiter verlängert werden.

Ein Verbindungssteg hätte hier bereits heute für spürbare Entlastung sorgen können.

Der Fahrgastverband fordert die Deutsche Bahn, den Freistaat Bayern und das Bundesverkehrsministerium auf, die Finanzierung der Querung zu regeln um die auf Landes- und Bundesebene festgestellte Notwendigkeit endlich in die Realität umzusetzen.

Nach 10 verlorenen Jahren, muss jetzt im Zuge des laufenden Umbaus des Hauptbahnhofs die zweite Querung verbindlich und zeitnah eingeplant werden. „Wer einen modernen, leistungsfähigen und kundenfreundlichen Bahnhof anstrebt, darf die Bedürfnisse der Fahrgäste nicht länger zurückstellen”, so Kragulji weiter.

Hintergrund: Die Petition für den Verbindungssteg wurde am 12. November 2015 durch PRO BAHN an die damalige Landtagspräsidentin Barbara Stamm übergeben. Der Bayerische Landtag sprach sich im März 2016 mit Mehrheit für die Umsetzung aus. Ziel des Projekts ist eine direkte, barrierefreie Verbindung zwischen den Bahnsteigen, um die Wege innerhalb des Bahnhofs zu verkürzen und den Umstieg zu erleichtern.

EVN