Im Herbst 2000 wurde das Netzwerk Europäischer Eisenbahnen (NEE) gegründet. Heute treten die privaten Transportunternehmen unter dem Namen Die Güterbahnen auf. In Hannover wurde das 25-jährige Jubiläum gefeiert.
Konkurrenz und Kooperation kann funktionieren. Das zeigt der Verband Die Güterbahnen bei seinem Jubiläum. Am Montagabend trafen sich etwa 130 Gäste aus Politik, Wirtschaft und der Bahnbranche in der Cavallo Reithalle, um das 25-jährige Bestehen des Netzwerks zu feiern. Bei der Veranstaltung anwesend war auch Niedersachsens Verkehrsminister Grant Hendrik Tonne.
„In den vergangenen 25 Jahren hat sich der Verband zu einer wichtigen Stimme der Branche entwickelt und ihre Stimme ist bei den aktuellen Themen wichtiger denn je – sei es bei den Generalsanierungen, bei den Fragen in Sachen Sicherheits- und Verteidigungslogistik im Transitland Niedersachsen oder bei der Mobilitätswende insgesamt“, sagte Minister Tonne. „Mit der Infrastruktur steht und fällt der Standort Deutschland, und der Verband sorgt dafür, dass aus politischem Willen eine Realität wird, die auf Leistungsfähigkeit und Fairness basiert.“
Henrik Würdemann, Vorstandsvorsitzender des Güterbahnen-Verbands: „Jetzt braucht die Politik den Mut, sich nicht im regionalen Klein-Klein zu verlieren, sondern das große Ganze zu betrachten – und das heißt mehr Kapazität für mehr Verkehr auf der Schiene. Als einer ihrer Vertreter kann ich versichern: Die Branche wird gleichzeitig daran arbeiten, zusammen mit ihren Kunden für ihre Sache zu werben: Nur wer selbst innovativ denkt, kann von anderen positive Veränderungen erwarten.“
Würdemann nutzte den Abend für einen Blick nach vorn – auf eine Branche im Wandel, die keinen Grund für Pessimismus hat: „Ein Untergang der DB Cargo wäre keine gute Nachricht, aber wir sind stark genug, sodass sich niemand sorgen muss, was aus dem Güterverkehr auf der Schiene wird. Wettbewerber sind längst nicht die Alternative, sondern das Maß der Dinge, wenn es um Kundenorientierung und Unternehmergeist geht. In wenigen Jahren könnten die Wettbewerbsbahnen rund 70 Prozent des Schienengüterverkehrs abdecken. Die Kapazitäten sind da, die Kompetenz auch“, so der Verbandsvorsitzende.
Die Botschaft des Netzwerks: Wettbewerb stärkt die Schiene – und die privaten Bahnen sind ihr verlässlicher Motor. Sie haben sich zu einem Verband zusammengeschlossen, der aus Überzeugung handelt und aus Erfahrung weiß: Wenn viele in dieselbe Richtung ziehen, kommt Bewegung ins System.
EVN
