Mobilitätsministerin von Rheinland-Pfalz: “Verfehlte Privatisierung” hat Angstraum Bahnhof geschaffen

Gestank, Dreck, Leerstand: Bahnhöfe vergammeln, werden gemieden und sind Teil der von Bundeskanzler Merz angestoßenen Stadtbild-Debatte. “Der Preis der Privatisierung”, sagt Mobilitätsministerin Eder.

Die “verfehlte Privatisierung” der Deutschen Bahn (DB) ist nach Ansicht der rheinland-pfälzischen Mobilitätsministerin Katrin Eder ein wesentlicher Grund für den Angstraum Bahnhof. “Ursache für ein abnehmendes Sicherheitsgefühl an unseren Bahnhöfen, und dass aus lebendigen Orten Angsträume geworden sind, ist diese verfehlte Privatisierungspolitik, die öffentliche Infrastruktur, Aufenthaltsqualität und Barrierefreiheit vernachlässigt”, sagte die Spitzenkandidatin der Grünen für die Landtagswahl, der Deutschen Presse-Agentur in Mainz.

Eder: Bahnhöfe aufwerten statt Sündenböcke suchen

“Statt diffuse Probleme in den Raum zu werfen und Sündenböcke zu suchen, wie Friedrich Merz es getan hat, brauchen wir endlich mehr Geld für Sauberkeit, Beleuchtung, kostenfreie Toiletten und für die Unterstützung der Kommunen, leerstehende Bahnhofsgebäude zurückzukaufen und für die Allgemeinheit nutzbar zu machen”, sagte Eder.

Rheinland-Pfalz und die DB hätten sich daher auf eine Rahmenvereinbarung zur Modernisierung von Bahnstationen geeinigt, betonte die Ministerin. In den kommenden zehn Jahren sollen mehr als 580 Millionen Euro investiert werden, ein großer Teil im ländlichen Raum.

Allerdings: Nur noch rund jedes dritte der 154 Bahnhofsgebäude in Rheinland-Pfalz sei in der Hand der Bahn oder im Besitz der Kommunen. 63 Prozent befänden sich nach einer Erhebung der Allianz pro Schiene in Privateigentum.

dpa / EVN