Die Deutsche Bahn führt auf der Strecke zwischen Nürnberg und Regensburg bald eine umfangreiche Sanierung durch. Der Regionalverkehr wird fast ein halbes Jahr weitgehend auf Busse umgestellt. Die ICE brauchen über den Umweg Ingolstadt eine Stunde länger.
Die Bahnstrecke zwischen den bayerischen Städten Nürnberg und Regensburg wird generalsaniert – mit erheblichen Auswirkungen für Reisende, die sich vom 6. Februar bis zum 10. Juli nächsten Jahres hinziehen werden.
Insgesamt setzt die Bahn täglich 90 Busse als Ersatz für ausfallende Züge ein. Diese verkehren auf insgesamt acht Linien und legen täglich über 45.000 Kilometer zurück, teilte die Deutsche Bahn mit. Ein Qualitätskonzept soll garantieren, dass Reisende auch im Bus genügend Stauraum für ihr Gepäck haben und das WLAN nutzen können. Den Fahrgästen sollen auch teilweise Toiletten an Bord zur Verfügung stehen.
Bei der Generalsanierung werden über 80 und 90 Kilometer Oberleitungen erneuert sowie die zugehörige Technik modernisiert. Hinzu komme die Sanierung eines Bahndamms bei Deining sowie einer Brücke bei Burgthann. Fahrgäste sollen nach der Generalsanierung zudem von attraktiven Bahnhöfen profitieren können – alle 20 Stationen zwischen Feucht und Regensburg-Prüfening würden attraktiver und barrierefrei gestaltet.
Hier die wichtigsten Auswirkungen
Fernverkehr: Die ICE-Züge werden von Nürnberg über Ingolstadt umgeleitet und brauchen rund eine Stunde länger als bisher, um nach Regensburg zu kommen. Zusätzlich wird eine ICE-Fahrt pro Tag und Richtung von München über Landshut, Regensburg und Passau nach Wien fahren. Alle weiteren ICE-Züge beginnen beziehungsweise enden bereits in Nürnberg. Wer nach Wien will, kann zusätzlich auch die Strecke über München und Salzburg nutzen, auf der alle zwei Stunden ein ICE verkehrt. In Regensburg, Passau und Plattling ist das Fernverkehrsangebot in dieser Phase allerdings reduziert, in Straubing können vorübergehend gar keine Fernzüge halten.
Regionalverkehr: Zahlreiche Regionalzüge, darunter die S-Bahn nach Neumarkt in der Oberpfalz, der Regionalexpress 22 (Flughafenexpress), der im stündlichen Turnus Nürnberg und Ostbayern mit dem Münchner Flughafen verbindet, der RE 50 (Nürnberg–Regensburg–Plattling) und die RB 51 (Neumarkt–Regensburg) werden durch Busse ersetzt – zusätzlich gibt es Expressbusse, die über die Autobahn fahren. Reisende erkennen die richtigen Busse an den gleichen Nummern wie die jeweiligen Zuglinien. Zudem wird die alternative Zuglinie RE 40 zwischen Nürnberg über Schwandorf nach Regensburg mit zusätzlichem Platzangebot verstärkt.
Zusätzliche Auswirkungen: Weil auch Güterzüge auf Nebenstrecken umgeleitet werden, sind auch Nebenstrecken betroffen, auf denen eigentlich gar nicht gebaut wird. Zwischen Neustadt (Donau) und Regensburg sowie Landshut und Plattling müssen Reisende deshalb ebenfalls auf den Bus ausweichen. Es bleiben aber die stündlichen Reisemöglichkeiten erhalten.

dpa / EVN