Erster Batteriezug für Schmalspurbetrieb in Süditalien vorgestellt

Für den Einsatz auf einem Schmalspurnetz in Süditalien ist der erste Batteriezug vorgestellt worden. Geliefert wird der Zug von Hersteller Stadler an den Bahnbetreiber Ferrovie Appulo Lucane (FAL).

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Stadler und die süditalienische Bahngesellschaft Ferrovie Appulo Lucane (FAL) haben bei der EXPO Ferroviaria in Mailand den ersten Schmalspur Batterietriebzug präsentiert – eine Neuheit für Europa. Die neuen Fahrzeuge werden am Stadler-Hauptsitz in Bussnang (TG) hergestellt und die bestehende Zugflotte von FAL erweitern. Im Vergleich zum Einsatz einer gleichwertigen Anzahl Dieselzüge sollen die sieben neuen Batteriezüge insgesamt über 1.300 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. 

“Es handelt sich um den ersten batteriebetriebenen Schmalspurtriebzug für Italien und Europa. Ein hundertprozentig umweltfreundliches Fahrzeug, das die Zukunft der nachhaltigen Mobilität in der Region Basilikata verändern wird”, erklärt Maurizio Oberti, Verkaufsleiter für den italienischen Markt bei Stadler. “Wir sind sehr stolz darauf, unsere innovativen grünen Technologien auf den italienischen Markt zu bringen und damit zur ökologischen Nachhaltigkeit der Gemeinde Matera und der Region Basilikata beizutragen. Wir danken FAL für das entgegengebrachte Vertrauen und die hervorragende Zusammenarbeit im Rahmen des Projekts.”

“Vor zwei Jahren haben wir auf der EXPO Ferroviaria zusammen mit dem Verkehrsminister Matteo Salvini das Projekt vorgestellt”, sagt der Generaldirektor von Ferrovie Appulo Lucane, Stefano Di Bello. Am 1. Oktober wurde nun der erste von sieben Zügen, die bis Ende 2026 auf der Strecke Altamura Matera in Betrieb genommen werden sollen, präsentiert. Di Bello weiter: “Dank der Zusammenarbeit zwischen FAL, dem Verkehrsministerium, der Region Basilikata und der Gemeinde Matera haben wir eine Gesamtinvestition von 63 Millionen Euro getätigt. Die Investition setzt sich zum Teil aus dem Nationalen Plan für Aufbau und Resilienz (PNRR), zum Teil aus dem Ergänzungsfonds zum PNRR und zum Teil aus dem PON-PAC 2014-2020 zusammen. Nach Abschluss eines öffentlichen Verfahrens von gemeinschaftlicher Bedeutung hat FAL Stadler mit der Herstellung der Züge beauftragt.”

Der Präsident der Ferrovie Appulo Lucane, Vittorio Zizza, ergänzt, “Das Ziel ist den Bahnverkehr auf der Strecke Altamura Matera zu dekarbonisieren. FAL ist seit Jahren ein Unternehmen mit einer starken ‘grünen’ Ausrichtung. Auch aus diesem Grund spiegelt die Lackierung, die wir für TREEN (eine eingetragene Marke von FAL) gewählt haben, die Idee der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes wider. Mit diesem Projekt haben wir gezeigt, dass wir auf umweltfreundliche Mobilität setzen wollen. Dies auch dank der Weitsicht der Region Basilikata, die uns bei diesen mutigen und innovativen Investitionen stets angeregt und unterstützt hat.”

Der Vertrag über die Herstellung und die Lieferung von insgesamt sieben maßgeschneiderten batteriebetriebenen Schmalspurtriebzügen wurde zwischen 2023 und 2024 von FAL und Stadler unterzeichnet. Das Projekt startete mit der Anfrage der Region Basilikata (grenzend an Apulien) und der Gemeinde Matera, neue umweltfreundliche Züge in Basilikata einzuführen.

Die neuen emissionsfreien Batteriezüge verfügen laut Stadler über einen leistungsstarken batteriebetriebenen Antrieb, der über dem Motorwagen eingebaut ist, um eine gute Bodenhaftung und optimale Traktion unter allen Wetter- und Betriebsbedingungen zu gewährleisten. Die Batterien verfügen über eine große Kapazität, kurze Ladezeiten und eine hohe Betriebsautonomie.

Mit den neuen Zügen sollen die Fahrgäste außerdem von einer komfortablen, funktionalen und hellen Ausstattung sowie von großen Panoramafenstern profitieren. Die Züge verfügen zudem über einen niederflurigen Einstieg.

EVN (redaktionell bearbeitet / Quelle: Stadler)