Im Haushaltsausschuss des Bundestages hat am Mittwoch der Auftakt der Bereinigungssitzung für den Bundeshaushalt 2025 begonnen. Der Chef der Eisenbahngewerkschaft EVG warnte davor, nicht ausreichend Mittel für die Trassenpreisförderung bereitzustellen.
„Wir sind geschockt. Wider besseres Wissen steuern die Haushaltspolitiker die Bahnkunden in eine Preis-Katastrophe hinein“, warnte der Vorsitzende der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), Martin Burkert. Vor wenigen Monaten habe man gewarnt, aber die Haushälter blieben offenbar stur, wie es laut Mitteilung heißt.
Nach Ansicht von Burkert könnten sich dadurch die Ticketpreise für Fahrgäste im Herbst „um deutlich mehr als 10 Prozent“ erhöhen, sagte er. „Doch nicht nur die Preise werden explodieren, auch die Qualität und das Angebot werden einbrechen. Ganze Regionen, vor allem in Ostdeutschland, werden dann vom Fernverkehrsnetz abgehängt. Auch schnelle Sprinterverbindungen zwischen Großstädten werden wegfallen.“ Die Zeche für die verfehlte Haushaltspolitik zahle dann der Fahrgast.
Der EVG-Chef weiter: „Die Politik muss die Bahn besser machen und ihr nicht den Todesstoß verpassen. In der Bereinigungssitzung haben die Abgeordneten eine letzte Chance, sich zu korrigieren. Sie können sich besinnen und mit einer vergleichsweise geringen Summe die sogenannte Trassenpreisförderung erhöhen und die Fahrpreise im Fernverkehr und im Schienengüterverkehr stabil halten. Handeln sie nicht, sollten künftig alle Fahrgastbeschwerdeformulare am besten direkt im Bundestag abgeliefert werden. Die Wut der Bevölkerung wird ohrenbetäubend sein.“
EVN
