Der Umschlagbahnhof in der Gemeinde Dornstadt im Alb-Donau-Kreis, nördlich von Ulm, soll künftig mehr Güter von der Straße auf die Schiene bringen. Nach dem symbolischen Spatenstich Mitte Juli startete nun offiziell die Bauphase.
Der Lkw-Güterverkehr verursacht mehr als ein Viertel der gesamten Verkehrsemissionen in Deutschland. Damit sich das in Zukunft ändert, erweitert die Deutsche Bahn den Umschlagbahnhof Ulm-Dornstadt. Die Anlage sei ein zentraler Bestandteil des Verkehrskorridors Rhein-Donau, der sich von Straßburg bis ans Schwarze Meer erstreckt, wie das für die Projektsteuerung zuständige Beratungsunternehmen Drees & Sommer mitteilte. Demnach entsteht auf knapp 80.000 Quadratmetern westlich des bestehenden Terminals am Streckenabschnitt Stuttgart–Ulm ein neues Umschlagmodul. Durch die Verlagerung des Warentransports auf die Schiene sollen jährlich rund 16.800 Tonnen CO2 eingespart werden. Mit dem Ausbau wachse die Umschlagkapazität auf 300.000 Ladeeinheiten pro Jahr an. Die neue Anlage soll bis 2028 in Betrieb gehen und startet nun in die Bauphase. Mitte Juli erfolgte bereits der symbolische Spatenstich.
Um dem wachsenden Bedarf an umweltfreundlicheren Transportwegen gerecht zu werden, baut die Deutsche Bahn die Kapazitäten im kombinierten Verkehr aus. Deshalb entsteht neben dem bestehenden Terminal ein neues Modul mit vier zusätzlichen Umschlaggleisen, drei vollautomatisierten Kranen, fünf Abstellspuren zur umschlagbedingten Zwischenabstellung von Containern sowie je eine Fahr-, Lade- und Rückfahrspur. Die Investitionskosten in Höhe von 148 Millionen Euro werden neben der Deutschen Bahn auch vom Bund und der EU getragen.
Der Ausbau hat zur Folge, dass in den kommenden Jahren mehr Züge und Lkw die Gemeinde Dornstadt anfahren werden als bisher. Um die Lärmbelastung so gering wie möglich zu halten, setzte die Bahn zudem gezielte Lärmminderungsmaßnahmen ein, wie es hieß. „Die Krane arbeiten mit der sogenannten Soft-Landing-Technologie: Automatisierte Laserscanner steuern die Geschwindigkeit der Krane beim Absetzen der Container. So kann der Lärm beim Verladen der Ware deutlich reduziert werden, wovon vor allem die Anwohnerinnen und Anwohner profitieren,“ erklärte DB-Projektleiter Andreas Witzel laut Mitteilung. Für den Schienenverkehr plant die Deutsche Bahn zudem eine zusätzliche Anbindung an die Bahnstrecke Stuttgart–Ulm in südlicher Richtung. Bisher mussten die Züge am Bahnhof in Beimerstetten rangieren, um weiter nach Süden fahren zu können.

EVN