Sichere Zukunft für Naumburger Straßenbahn – wie und wann?

Die “Wilde Zicke” zieht in Naumburg jedes Jahr viele Touristen an. Betrieben wird die historische Straßenbahn von wenigen Menschen. Und wieder geht es um ihre Finanzierung.

Auf dem Weg in eine sichere Zukunft für die Naumburger Straßenbahn sind die Beteiligten einen Schritt vorangekommen. Werde ein vorliegender Vertrag unterschrieben, könnten vereinbarte 120.000 Euro sofort fließen, teilte der Burgenlandkreis mit. Der Geschäftsführer des Betreiberunternehmens, Andreas Plehn, verwies darauf, dass derzeit noch letzte Absprachen liefen.

Die Finanzierung der historischen Straßenbahn, die auch als “Wilde Zicke” bekannt ist, wird seit vielen Monaten diskutiert. In der Landeshauptstadt Magdeburg sprach man sich schon vor einiger Zeit für die Rettung der Bahn aus. So sahen das auch der Landkreis und die Stadt Naumburg.

Plehn hätte sich eine höhere Summe gewünscht. “120.000 Euro sind nicht der tatsächliche Bedarf. Wir müssen also unter anderem schauen, dass wir einen reduzierten Fahrplan vorlegen können.”

Er möge nichts unterschreiben, was “nicht auskömmlich ist”, sagte er. “Die Bahn soll ja stabil fahren.” Geplant sei, den Vertrag in der nächsten Woche zu unterzeichnen. Vorher wolle er einen Entwurf mit leichten Änderungen einreichen. Die Stadt Naumburg prüfe derzeit noch, ob auch sie einen Teil der Kosten für die Bahn übernehmen könne.

Landrat Ulrich zeigt sich irritiert wegen Verzögerung

Der Landrat des Kreises, Götz Ulrich (CDU), hatte sich zuvor verwundert darüber gezeigt, dass der Vertrag noch nicht von beiden Seiten unterschrieben worden ist: “Das Geld steht bereit.” Er finde das lange Warten “irritierend, denn im Juni war der Druck der Naumburger Straßenbahn groß, dass wir möglichst schnell zahlen sollen”.

1892 gegründet, ist die Naumburger Straßenbahn GmbH das kleinste Straßenbahnunternehmen in Deutschland. Mit derzeit acht Angestellten und vielen Ehrenamtlichen hält es auf 2,8 Kilometern Schiene den Straßenbahnverkehr am Laufen.

dpa