Bahn zeigt sich bestürzt – Ermittlungen nach Unfall in Kusel laufen

Warum kollidierten ein Auto und eine Regionalbahn? Die Polizei erhofft sich Hinweise auch von einem Experten. Die Deutsche Bahn äußert sich ebenfalls.

Nach dem Tod einer 16-Jährigen beim Zusammenstoß eines Autos mit einem Zug an einem unbeschrankten Bahnübergang in Kusel (Westpfalz) laufen die Ermittlungen. „Ein Gutachter ist dazugezogen worden, die drei Verletzten werden weiterhin in Krankenhäusern behandelt“, teilte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Westpfalz mit. Zum Hergang des Unfalls, der sich am Dienstag ereignet hatte, gebe es noch keine Erkenntnisse.

Die 16 Jahre alte Jugendliche saß den Angaben zufolge mit ihrer 48 Jahre alten Mutter sowie ihrer 13-jährigen Schwester und der 51 Jahre alten Fahrerin im Wagen. Die drei Verletzten wurden von Hubschraubern in Kliniken gebracht.

Der Zug – eine Regionalbahn von Kusel nach Kaiserslautern – war der Polizei zufolge mit etwa 20 Menschen besetzt. Sie blieben demnach unverletzt. Die Bahnstrecke war am frühen Dienstagabend wieder für den Verkehr freigegeben worden.

Deutsche Bahn bestürzt über Unfall

Die Deutsche Bahn (DB) äußerte sich bestürzt über den Unfall. „Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind bei den Schwerverletzten und allen Angehörigen der Opfer“, teilte eine DB-Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur mit. Die Ermittlungen der Behörden seien nicht abgeschlossen. „Wir bitten um Verständnis, dass somit auch entsprechende Schlussfolgerungen noch nicht möglich sind.“ Die Bahn unternehme alles, um Kollisionen an Bahnübergängen zu reduzieren – in enger Abstimmung mit Partnerinnen und Partnern oder auch durch umfangreiche Aufklärung.

Grundsätzlich seien Bahnübergänge Gemeinschaftsaufgabe von Bahn, Bund und den jeweiligen Gemeinden. Die Sicherung hänge von der Art der Bahnstrecke sowie der Geschwindigkeit des Zuges und der Verkehrsstärke auf der kreuzenden Straße ab. „Nicht technisch gesicherte Bahnübergänge kommen fast ausschließlich an verkehrsärmeren Strecken vor.“ Vor dem Überqueren müsse sich der Verkehrsteilnehmer am Andreaskreuz Übersicht auf die Bahnstrecke verschaffen und auf hörbare Signale von Zügen achten.

„Um festzustellen, ob die am Bahnübergang vorhandene Beschilderung und/oder Technik in ihrem Zustand noch ausreichend ist beziehungsweise ob sie erneuert/angepasst werden muss, finden turnusmäßig sogenannte Bahnübergangsschauen statt“, teilte die Sprecherin mit. Nach Unfällen komme es zu sogenannten Sonderverkehrsschauen unter anderem mit Vertretern von Behörden, des Eisenbahn-Bundesamtes sowie von Polizei und Bundespolizei.

dpa / EVN