Restaurierter DDR-Prestigezug soll bald wieder rollen


Noch ist der historische Schnellzug nicht betriebsfähig und technisch abgenommen – bald soll es aber so weit sein. Interessierte brauchen noch etwas Geduld, bis sie Fahrten buchen können. Ein Blick ins Innere ist aber nun möglich.

Nach jahrelangen Restaurierungsarbeiten könnte der DDR-Schnellzug SVT Görlitz bald wieder rollen. “Im September sind die ersten Fahrten mit Publikum angesetzt”, sagte ein Sprecher der gemeinnützigen SVT Görlitz gGmbH. Die Bahn-Enthusiasten hatten Fördermittel und Spenden gesammelt und in die Restaurierung viel Eigenleistung eingebracht. In den kommenden beiden Monaten stehen noch Probe- und Schulungsfahrten an, außerdem Restarbeiten und die technische Abnahme, wie es weiter hieß.

Bei einem Tag der offenen Tür im Unternehmen VIS Verkehrs Industrie Systeme GmbH in Halberstadt wird erstmals nach der Aufarbeitung auch der Innenbereich des Zuges präsentiert. Einst verband der DDR-Prestigezug Berlin mit Prag und Wien.

In Halberstadt wurde der Zug in Tausende Teile zerlegt und aufgearbeitet. Es ging um Motoren, Kühlereinheiten und Federung, um Fenster und historische Leuchten ebenso wie neu gewebte Gardinen. Künftig soll der Zug pro Jahr 40 bis 50 Fahrten im Jahr absolvieren, dafür kann er gechartert werden.

Der SVT hat eine windschnittige Nase, die stromlinienförmige Front war einst ein Novum. Er gilt als Flaggschiff der Deutschen Reichsbahn im internationalen Verkehr. Acht Züge dieser Art sollen zwischen 1963 und 1968 gebaut worden sein, nur drei sind noch in Teilen erhalten. Der Schnelltriebwagen war für 160 Kilometer pro Stunde zugelassen. Allerdings galt auf den Strecken der Reichsbahn das Tempolimit 120.


dpa / EVN