Man steht schon am Bahnsteig, und dann fällt die Bahn doch aus. Kurzfristige Zug-Ausfälle sind für Pendler besonders ärgerlich. Doch die Branche vermeldet bei dem Reiz-Thema erste Fortschritte.
Die Bahn-Branche in Nordrhein-Westfalen bekommt die kurzfristigen Zugausfälle durch Personalmangel allmählich etwas besser in den Griff. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres seien bereits spürbar weniger Züge kurzfristig ausgefallen, berichteten die Verkehrsverbände VRR, Go.Rheinland und NWL im Verkehrsausschuss des nordrhein-westfälischen Landtags.
Allerdings: Das heißt nicht, dass auf den Linien jetzt wieder mehr Züge fahren. Die Ausfälle sind für die Reisenden nur planbarer geworden. Denn die Verantwortlichen haben auf mehreren Linien, auf denen die Probleme zuletzt besonders groß waren, die regulären Fahrpläne ausgedünnt. Dadurch fahren zwar insgesamt etwa vier Prozent weniger Züge – die sollen dafür aber trotz des Lokführermangels zuverlässiger kommen.
Kurzfristige Zugausfälle sind für viele Pendler besonders ärgerlich, wenn sie schon am Bahnsteig stehen und der Zug dann doch ausfällt.
Kurzfristige Ausfälle gehen teils um mehr als 70 Prozent zurück
Beim stark frequentierten Rhein-Münsterland-Express (RE 7) von Krefeld über Köln, Wuppertal und Münster nach Rheine seien von Januar bis März in diesem Jahr 71 Prozent weniger Züge kurzfristig ausgefallen als im Vorjahreszeitraum. Bei der Ostwestfalen-Bahn (RB 72) waren es den Angaben zufolge 82 Prozent, bei der Rhein-Wupper-Bahn (RB 48) 72 Prozent.
Auch auf den wichtigen Linien des Rhein-Ruhr-Express (RRX) gebe es einen deutlichen Rückgang der kurzfristigen Ausfälle durch Personalmangel, berichteten die drei Aufgabenträger, die für den Schienenverkehr in NRW zuständig sind.
Trotzdem gebe es weiterhin Handlungsbedarf, um den Personalmangel zu bekämpfen. Ziel sei es, bis zum Fahrplanwechsel im Dezember 2025 wieder so viele Lokführer zu haben, dass auf möglichst vielen Linien wieder der normale Fahrplan ohne Ausdünnungen gelten kann. “Ziel ist, dass das eigentliche Angebot 2026 wieder zu 100 Prozent steht”, sagte VRR-Chef Oliver Wittke.

dpa