Wunderline Groningen–Bremen wird noch später fertig


Bahnreisende in Norddeutschland sollen künftig schneller zwischen Bremen und Groningen unterwegs sein. Doch die grenzüberschreitende Bahnverbindung verzögert sich weiter. Die Bahn nennt Gründe.

Der Start der sogenannten Wunderline, der grenzüberschreitenden Bahnverbindung zwischen Bremen und Groningen in den Niederlanden, verzögert sich weiter. Die Inbetriebnahme erfolge voraussichtlich erst Ende dieses Jahres, teilte die Deutsche Bahn (DB) mit. Zuletzt war die Bahn davon ausgegangen, die Strecke im Sommer eröffnen zu können. Als Grund nennt die Bahn Verzögerungen bei den Bauarbeiten wegen schwieriger Bodenverhältnisse und hochstehendem Grundwasser.

Ursprünglich war ein Start der deutsch-niederländischen Bahnverbindung zusammen mit der Fertigstellung der neuen Friesenbrücke über die Ems schon zum Fahrplanwechsel im Dezember 2024 geplant gewesen. Seit ein Frachter bei einer Kollision die alte Friesenbrücke bei Weener 2015 zerstörte, ist der Bahnverkehr auf der Strecke unterbrochen. Seitdem gibt es einen Busersatzverkehr.

Foto: DB AG / Angelika Theidig

Warum sich die Bauarbeiten verzögern

Schon vor einem Jahr verschob die Bahn ihren Zeitplan für die Wunderline und verwies auf die schlechten Bodenverhältnisse durch Starkregen und Hochwasser – sowohl auf deutscher als auch auf niederländischer Seite. Die schlechten Bodenverhältnisse erschwerten die Arbeiten weiterhin, teilt die Bahn nun mit. Da bundesweit viel gebaut werde, gebe es zudem einen Engpass bei Großmaschinen, Fachunternehmen und Fachkräften im Spezialtiefbau, hieß es.

Die Bahn teilte weiter mit, zusammen mit der Provinz Groningen «mit Hochdruck» daran zu arbeiten, die durchgehende Zugverbindung zwischen Bremen und Groningen schnellstmöglich in Betrieb zu nehmen.

Was Reisenden die neue Bahnstrecke bringt

Die Erneuerung der insgesamt 173 Kilometer langen Strecke soll Bahnreisenden künftig eine schnellere Verbindung zwischen Norddeutschland und dem Norden der Niederlande bieten. Dazu soll die Strecke in zwei Stufen ausgebaut werden – der größte Teil liegt dabei auf deutscher Seite. In der ersten Ausbaustufe wird aktuell die Teilstrecke zwischen der deutsch-niederländischen Grenze und Ihrhove (Landkreis Leer) modernisiert. Dazu wird unter anderem an Gleisen, Weichen, Signalen und Oberleitungen gearbeitet.

Die neue Friesenbrücke über die Ems ist Teil der Strecke. Das Bauwerk, das weitgehend fertiggestellt ist, wurde zuletzt schon für Tests geöffnet und geschlossen. Im Sommer soll laut Bahn zunächst der Fuß- und Radweg auf der Brücke geöffnet werden.

Durch die Wunderline soll sich die Fahrzeit für Reisende zwischen Bremen und Groningen auf weniger als zweieinhalb Stunden verkürzen. Nach der zweiten Ausbaustufe soll die Reisezeit unter 2:15 Stunden betragen. Vor der Unterbrechung der Strecke lag die Reisezeit bei 2:43 Stunden.


dpa / EVN