Südtirol: Neuer Zug für Vinschgaubahn vorgestellt


Bei einem Festakt am Bahnhof Mals ist ein neuer elektrischer Triebzug vorgestellt worden. Für Südtirol beginnt mit dem Fahrzeug vom Typ Coradia Stream des Herstellers Alstom “ein neues Kapitel der Eisenbahngeschichte”.

  Autonome Provinz Bozen – Südtirol informiert  

Am 5. Mai 2005 rollte zum ersten Mal seit der Stilllegung der Vinschger Bahnlinie im Jahr 1990 ein Zug von Meran Richtung Mals. Damit begann eine neue Eisenbahn-Ära im öffentlichen Nahverkehr in Südtirol. 20 Jahre später, am Sonntag, 4. Mai, hat ein ganzes Tal am Bahnhof Mals “seine” Bahn gefeiert.

Am 1. Juli 1906 hatte der erste Zug den Meraner Bahnhof Richtung Mals verlassen. Die Bahn brachte laut Joachim Dejaco, Generaldirektor der STA – Südtiroler Transportstrukturen AG Touristen und damit Wohlstand ins Tal – bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914. Danach übernahmen die italienischen Staatsbahnen die Vinschger Bahn, die den Betrieb 1990 einstellten.

Mit der elektrifizierten Bahnlinie und den neuen Elektrotriebzügen würde wieder ein neues Kapitel Eisenbahngeschichte geschrieben. “Heute ist erstmals ein Elektrotriebzug Coradia Stream auf Südtiroler Boden zu sehen. Diese Mehrsystemzüge sind ab Mitte 2026 nicht nur im Vinschgau, sondern im ganzen Land im Einsatz”, freut sich Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider. “Die neuen Elektrotriebzüge leisten etwa 3000 Kilowatt am Rad und erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 160 Kilometer pro Stunde. Der Zug bietet 381 Sitzplätze und transportiert somit pro Fahrt bis zu 200 Prozent mehr Fahrgäste als mit bisherigen Zügen. Auch ein vergrößertes Fahrradabteil ist vorhanden.”

“Der heute erstmals in Mals präsentierte Zug entspricht jenen modernen Mehrsystemfahrzeugen, die Tirol und Südtirol gemeinsam für den Schienennahverkehr angeschafft haben. Ab Ende 2026 werden sie das Rückgrat der geplanten grenzüberschreitenden Regionalverbindung im Halbstundentakt zwischen Innsbruck und Bozen bilden – und ermöglichen künftig eine durchgehende Fahrt ohne Umstieg am Brenner”, sagt Tirols Mobilitätslandesrat René Zumtobel.


EVN (redaktionell bearbeitet / Quelle: Autonome Provinz Bozen – Südtirol)