Baden-Württembergs Verkehrsminister will autonomes Fahren vor allem für Busse


Die Kinder morgens ins Auto setzen und alleine in die Kita fahren lassen – mit selbstfahrenden Fahrzeugen wäre das theoretisch denkbar. Verkehrsminister Winfried Hermann hält davon aber wenig.

Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) hält nichts davon, dass künftig viele autonom fahrende Autos im Südwesten unterwegs sind. “Ich bin kein Fan, dass alle Autos autonom fahren. Ich bin dafür, dass wir für öffentliche Verkehre diese Technik nutzen”, sagte Hermann im SWR-Videopodcast Zur Sache intensiv.

So könnten etwa ländliche Räume besser mit Bussen versorgt werden, wenn diese autonom fahren würden. Bereits heute fehlten ausreichend Busfahrer, so Hermann. Auch S-Bahnen könnten mit automatisierter Technik dichter hintereinanderfahren.

Minister fürchtet zu viele Leerfahrten

Für den Individualverkehr hält Hermann wenig von autonomen Fahrzeugen – er fürchtet, dass dann noch mehr Autos auf den Straßen unterwegs wären. “Wenn die Autos autonom fahren, dann können Sie ihr Kind allein mit dem Auto in den Kindergarten fahren lassen. Und anschließend fährt das Auto leer zurück. Das heißt, die Fahrten werden eher zunehmen, weil es Leerfahrten gibt”, sagte der Grünen-Politiker. Zudem könnten dann auch Menschen unter 18 Jahren Autos nutzen, was ebenfalls mehr Autoverkehr ermöglichen würde.

Hermann betonte: “Wir haben zu viele Autos, die nehmen zu viel Platz weg, die kosten zu viel Ressourcen, die schädigen zu sehr das Klima. Deswegen müssen wir insgesamt runterkommen vom Autoverkehr in der heutigen Form.”


dpa