Mit einer leistungsstarken Geothermie-Anlage soll am Dortmunder Hafen eines der klimafreundlichsten ICE-Werke entstehen. Die Tiefbauarbeiten für die Werkshalle sollen im Mai starten.
DB informiert
Auf dem Baufeld für das neue ICE-Werk am Dortmunder Hafen schafft die Deutsche Bahn (DB) aktuell die Voraussetzungen für den klimafreundlichen Betrieb. Für eine leistungsstarke Geothermie-Anlage bohren Fachexperten auf dem Gelände derzeit 85 Löcher mit bis zu 200 Meter Tiefe. Damit wird die Anlage mit ihrer Fertigstellung eine der größten in NRW sein – und bildet so einen von mehreren Bausteinen für ein hochmodernes und vor allem klimafreundliches ICE-Werk.
In vier umweltbezogenen Handlungsfeldern, Klimaschutz, Naturschutz, Ressourcenschutz und Lärmschutz, treibt die DB ganzheitlich die grüne Transformation voran. Das ICE-Werk Dortmund-Hafen soll im Sinne dieser Strategie eines der klimafreundlichsten Werke in Europa werden. Bis zur Fertigstellung im Jahr 2027 bringt das Projektteam hier nach und nach moderne und umweltfreundliche Technologien in den Einsatz.
Maria Otte, Gesamtprojektleitung Neubau ICE-Werk Dortmund-Hafen: „Bei der Planung war es uns wichtig, dass das Werk durch klimafreundliche Energiequellen versorgt wird. Der Bau der Geothermie-Anlage ist dabei sicher eines der wichtigsten Elemente, um dieses Ziel zu erreichen. Mit den technisch anspruchsvollen Arbeiten dafür liegen wir voll im Zeitplan. Wir sind daher sehr zuversichtlich, dass wir die Arbeiten für den ersten Bauabschnitt der Anlage im Mai pünktlich abschließen können.“
Maßnahmen zum Umweltschutz
Werkshalle, Lager, Werkstätten und Verwaltung können dank der Geothermie-Anlage künftig ganzjährig umweltschonend und autark klimatisiert werden. Denn die leistungsstarke Anlage erzeugt in etwa so viel Energie, wie 2.400 Haushalte im Jahr verbrauchen. Daneben tragen künftig auch zahlreiche weitere Maßnahmen zur Umweltfreundlichkeit des Werkes bei.
So werden Leuchten und elektrische Geräte künftig mit Strom aus erneuerbarer Energie betrieben: Dank einer Photovoltaik-Anlage auf einer Dachfläche von mehreren tausend Quadratmetern erzeugt das Werk mehr als die Hälfte des Eigenbedarfs an Strom. Moderne LED-Beleuchtung, eine tageslichtabhängige Lichtsteuerung und eine lichtdurchlässige Gebäudehülle helfen dabei, den Stromverbrauch weiter zu reduzieren.
Eine begrünte Dachfläche mit einer Größe von 28.000 m², was etwa vier Fußballfeldern entspricht, schafft zudem einen Schutzraum für Insekten und Vögel und stärkt die Biodiversität im städtischen Raum. Zudem hilft das Dach dabei, die Energieeffizienz des Gebäudes weiter zu steigern.
Neben den Bohrungen für die Geothermie-Anlage laufen die Arbeiten im Bereich rund um die zukünftige Werkstatthalle auf Hochtouren. Die Bauteams arbeiten derzeit an einer 521 Meter langen Stützwand. Im Mai steht hier bereits der nächste Meilenstein vor der Tür: Dann rücken Fachexperten an, um die Baugrube für die 480 Meter lange Werkstatthalle auszuheben.
Über das Projekt Dortmund-Hafen
Im Sinne ihres Sanierungsprogramms S3 erneuert und verjüngt die DB weiter konsequent die Fernverkehrsflotte. Um an den wichtigen Knotenpunkten die Züge in kurzer Zeit sauber und einsatzfähig für die Fahrgäste bereitstellen zu können, braucht es moderne und leistungsfähige Instandhaltungswerke. Am Dortmunder Hafen wird eine viergleisige Werkstatthalle sowie Behandlungs- und Abstellanlagen für die Wartung, Reparatur und Reinigung der Züge gebaut.
Dadurch entstehen hunderte neue Arbeits- und Ausbildungsplätze im Ruhrgebiet. Damit wächst die Bedeutung NRWs für die DB insgesamt: Vier Fernverkehrswerke, davon zwei der modernsten der DB, stehen in NRW – mehr als in jedem anderen Bundesland. Dank des Einsatzes erneuerbarer Energien und smarter technischer Lösungen werden die Gebäude in Dortmund bei Fertigstellung zu 100% klimafreundlich beheizt und beleuchtet.

EVN (redaktionell bearbeitet / Quelle: DB AG)