Tschechische Eisenbahn: Fast 900 barrierefreie Wagen und Züge


Die tschechische Eisenbahn verfügt nach einer Rekordauslieferung im letzten Jahr nun über neue Züge, die zudem barrierefrei sind. Fast 900 Fahrzeuge ermöglichen nach Unternehmensangaben eine stufenfreie Nutzung.

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Durch die Rekordauslieferung von Zügen im letzten Jahr, die für das bequeme Reisen von Rollstuhlfahrern und anderen Passagieren mit Behinderungen ausgestattet sind, stieg die Anzahl der barrierefreien Züge der Tschechischen Bahn auf fast 900 Wagen und Einheiten. Dank dieser Lösung ist nun auf 8 von 10 Verbindungen der nationalen Bahngesellschaft die Beförderung von Menschen im Rollstuhl möglich.

„Unsere Revolution bei der Erneuerung des Fuhrparks, die wir mit der Unterstützung der Verkehrskunden durchführen, bringt allen Bürgern Vorteile, aber sie macht das Leben besonders für Menschen mit Behinderungen einfacher, seien es unsere Mitbürger, die auf Rollstühle angewiesen, blind, sehbehindert oder gehörlos sind.“ „Wir denken an all diese Personengruppen und statten die Züge für den Transport orthopädischer Rollstühle aus, mit Braille-Beschilderungen und haptischen Elementen, einer Türsteuerung mit Walkie-Talkies für Blinde oder einem audiovisuellen Informationssystem“, sagt Michal Krapinec, Vorstandsvorsitzender und CEO der Tschechischen Bahn.

Die absolute Veränderung in der Zugänglichkeit der Bahn erfahren vor allem Rollstuhlfahrer, wie die Worte von Michal Krapinec bestätigen: „Letztes Jahr haben wir 122 barrierefreie Züge in Betrieb genommen und die Gesamtzahl der für Rollstuhlfahrer zugänglichen Fahrzeuge lag zu Jahresbeginn bei 872.“ Bis Jahresende soll diese Zahl auf 900 Fahrzeuge steigen. Die überwiegende Mehrheit davon, fast 80 Prozent, sind sogar Flachbauten. So müssen die Fahrgäste nicht mehr mehrere Treppen steigen, um in die Züge zu gelangen, sondern deren Boden liegt auf gleicher Höhe wie bei modernen Bahnsteigen. Dann ist es für einen Sportler, eine Mutter mit Kinderwagen und eine Person, die an den Rollstuhl gefesselt ist, gleichermaßen bequem.“

50 Prozent mehr barrierefreie Anschlüsse in 5 Jahren

So erhöhte sich in den letzten fünf Jahren die Anzahl der rollstuhlgerechten Fahrzeuge von 626 auf 872 (+39 Prozent), die Anzahl der barrierefreien Fahrzeuge mit Klimaanlage um 79 Prozent und die der Niederflurfahrzeuge um 53 Prozent, von 439 auf 670 Fahrzeuge. „Durch den starken Zuwachs an barrierefreien Fahrzeugen konnte das barrierefreie Angebot in nur fünf Jahren um rund 50 Prozent auf 7.131 Züge ausgebaut werden. Während vor fünf Jahren nur die Hälfte der Verbindungen der Tschechischen Bahn barrierefrei war, sind es heute 8 von 10 Zügen“, sagt Jiří Ješeta, Vorstandsmitglied und stellvertretender Generaldirektor für Personenverkehr.

„Die größte Anzahl barrierefreier Fahrzeuge gehört zur Triebfahrzeuggruppe Regionova, es sind mehr als 220 Fahrzeuge, es gibt fast 190 Elektrotriebzüge auf Basis des Zuges RegioPanter, wir betreiben 82 Elektrotriebzüge vom Typ CityElefant und haben aktuell 59 Triebfahrzeuge vom Typ RegioFox mit einem Ziel von 106 Zügen beim Hersteller bestellt.“ Im Fernverkehr sind die kombinierten Wagen der Baureihe Bbdgmee am weitesten verbreitet, von denen 64 im Einsatz sind, und moderne Nicht-Antriebseinheiten wie Railjets, InterJets und ComfortJets, von denen es derzeit 25 gibt und deren Zahl auf 37 steigen wird“, zählt Jiří Ješeta die am häufigsten vorkommenden Typen barrierefreier Züge auf.

Die Liste der Gleise und Linien, auf denen barrierefreie Fahrzeuge in den letzten fünf Jahren im Einsatz waren, hat sich deutlich erweitert. Dazu gehören beispielsweise die Strecken Beroun–Pilsen–Přeštice–Klatovy in den Regionen Mittelböhmen und Pilsen, Tábor–České Budějovice, České Budějovice–Strakonice/Písek bzw. Tábor–Písek–Strakonice in der Region Südböhmen, Kolín–Havlíčkův Brod in der Region Vysočina sowie Týniště nad Orlicí–Hradec Králové–Chlumec nad Cidlinou in der Region Hradec Králové. In den Regionen Olomouc und Zlín wurden z. B. neue barrierefreie Niederflureinheiten eingeführt. auf den Strecken von Olomouc nach Vsetín, Zábřeh na Moravě, Šumperk, Nezamyslice oder von Přerov nach Vyškov na Moravě und Břeclav und in der Mährisch-Schlesischen Region von Ostrava über Studénka nach Veřovice oder von Studénka nach Hranice na Moravě. Die angeführten Beispiele stellen allerdings nur einen Teil aller Gleise und Linien dar, auf denen die Tschechische Bahn in den vergangenen fünf Jahren moderne barrierefreie Züge eingesetzt hat bzw. wo die Zahl der barrierefreien Verbindungen erhöht wurde.


EVN (redaktionell bearbeitet / Quelle: České dráhy)