Ab 2026 soll der neue Cityjet Doppelstock in der Ostregion verkehren. Vorab wurde der Zug bei extremen Wetterbedingungen im weltweit größten Klima-Wind-Kanal getestet.
Der neue ÖBB Cityjet Doppelstock ist kürzlich auf verschiedene Umwelteinflüsse von außen geprüft worden. Im Klima-Wind-Kanal des Rail Tec Arsenals sind Tests am Fahrzeug bei extremen Wetterbedingungen wie Temperaturen von -25°C bis +40°C oder Windgeschwindigkeiten von bis zu 160 km/h durchgeführt worden. Der Zug muss den höchsten Ansprüchen in Bezug auf Sicherheit, Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit sowie Komfort und Umweltfreundlichkeit gerecht werden – und das bei jeder Witterung.
Ein Bild zum Ablauf dieser Tests machten sich Wiens Öffi-Stadtrat Peter Hanke, ÖBB-Personenverkehr AG Vorstand Heinz Freunschlag sowie Stadler Rail Austria-CEO Christian Diewald Mitte Februar im weltweit größten Klima-Wind-Kanal in der Rail Tec Arsenal Fahrzeugversuchsanlage in Wien.
ÖBB-PV Vorstand Heinz Freunschlag: „Die Klimatests sind ein entscheidender Schritt, um sicherzustellen, dass unsere neuen Cityjet Doppelstockzüge extremen Wetterbedingungen standhalten und unseren Fahrgästen höchsten Komfort und Sicherheit bieten. Sie sind ein wesentlicher Bestandteil unserer Qualitätssicherungsmaßnahmen und tragen dazu bei, technische Risiken zu minimieren und die Zuverlässigkeit unserer Züge zu gewährleisten.“
Peter Hanke, Stadtrat für Wirtschaft, Tourismus und Wiener Stadtwerke: „Die Mobilitätsangebote der ÖBB leisten seit Jahrzehnten einen wichtigen Beitrag zur klimafreundlichen Mobilitätswende und das jeden Tag, verlässlich und über Landesgrenzen hinweg. Gerade für die vielen Pendlerinnen und Pendler, die täglich aus dem Umland nach Wien kommen, ist das Angebot unverzichtbar. Mit den neuen Cityjet Doppelstockzügen kommen die Fahrgäste nun noch komfortabler an ihr Ziel.“
Die Klimatests sind eine präventive sowie qualitätssichernde Maßnahme bei der Entwicklung und Fertigung von neuen und umgebauten Fahrzeugen. Simulationen und Analysen bereiten den neuen Cityjet Doppelstock bestmöglich auf den Betrieb auf der Strecke vor, bevor er schließlich sicher, zuverlässig und klimafest auf Schiene gebracht wird, wie die ÖBB mitteilten.
Tests im Klima-Wind-Kanal
Im Klima-Wind-Kanal können neue Schienenfahrzeuge auf alle klimatischen Bedingungen getestet werden. Es werden Temperaturen von -45°C bis +60°C, Sonnenstrahlen mit hoher Intensität und etwaige Wetterbedingungen bei unterschiedlichen Fahrgeschwindigkeiten simuliert. Während Schneefall, hoher Luftfeuchtigkeit und (Eis-)Regen werden Funktionstests durchgeführt. Diese untersuchen, ob die Türen und das Toiletten- sowie Wassersystem diesen extremen Bedingungen standhalten. Zudem wird der gesamte Zug inklusive Scheiben und Türen eingefroren. Anschließend wird analysiert, wie lange die Frontscheiben benötigen, um wieder aufzutauen. Die Tests betreffen darüber hinaus auch die Wärmedämmung, die Luftqualität und Energieeffizienz der Züge.
Cityjet Doppelstock ab Fahrplan 2026 unterwegs
Der getestete, neue Zug soll im Fahrplan 2026 im Großraum Wien eingesetzt werden. Rund 1,5 Milliarden Euro werden in insgesamt 109 neue Cityjet Doppelstockzüge in der Ostregion investiert, um damit auch die Kapazitäten deutlich aufzustocken. Die Einführung dieser modernen Doppelstockzüge ist Teil des größten Investitionsprogramms der ÖBB, welches 6,1 Milliarden Euro für die Anschaffung von insgesamt rund 330 neuen Zügen bis 2030 vorsieht.
Die neuen Doppelstockzüge sollen vorwiegend in der Ostregion verkehren. Ihr Haupteinsatzgebiet wird die Nord-Süd-Achse über die Wiener Stammstrecke sein. Dazu zählen Verbindungen im REX-Verkehr von Znojmo/Retz über die Nordwestbahn bzw. Břeclav/Bernhardsthal über die Nordbahn zur Wiener Stammstrecke und weiter über die Südbahn nach Wiener Neustadt sowie Payerbach-Reichenau.
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EVN (redaktionell bearbeitet / Quelle: ÖBB)