Anlaufschwierigkeiten mit Ersatzzügen im Taunus


Weil es mit dem Wasserstoffantrieb große Probleme gab, sind im Taunus wieder Dieselzüge unterwegs. Doch auch damit läuft nicht alles rund.

Auch nach dem Austausch der fehleranfälligen Wasserstoffzüge läuft der Zugverkehr auf der Taunusbahn nicht störungsfrei. Der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) sprach auf Anfrage von leichten Anlaufschwierigkeiten bei der Verfügbarkeit der dieselbetriebenen Leihfahrzeuge, die seit vergangener Woche auf der RB 15 Bad Homburg–Brandoberndorf im Einsatz sind. Dies sei “bei solchen Projekten normal”.

Mehr als 90 Prozent der vorgesehenen Fahrten hätten stattgefunden, erklärte der RMV. Zur Begründung der Zugausfälle gab der Verkehrsverbund an, dass es Probleme mit Fahrzeugteilen und erkranktes Fahrpersonal gegeben habe. Daher sei auf dem Abschnitt zwischen Grävenwiesbach und Brandoberndorf ein Busnotverkehr eingerichtet worden. Es werde kontinuierlich daran gearbeitet, die Verfügbarkeit zu verbessern.

Die Leihfahrzeuge hätten zunächst zum Einsatzort überführt und für die Strecke fit gemacht werden müssen, erklärte der RMV. Auch das Personal müsse auf die Züge geschult werden.

Der Verkehrsverbund betonte, die 16 Ersatzzüge von DB-Gebrauchtzug passten zu den örtlichen Anforderungen, darunter die erforderliche Ein- und Ausstiegshöhe sowie die Befahrbarkeit des Tunnelabschnitts auf der Strecke. Der RMV äußerte sich auch im Namen des Bahn-Unternehmens Start, das die Strecke betreibt.

Der hessische Landesverband von Pro Bahn hatte zuvor in einer Mitteilung von Beschwerden von Fahrgästen über Ausfälle, Verspätungen und mangelnde Information berichtet. Auch die Befürchtung, dass die Ersatzzüge nicht durch den Tunnel auf der Strecke fahren können, wurde geäußert.

Die Leihfahrzeuge sollen als Alternative dienen, damit die Wasserstoffzüge überholt werden können. Angemietet sind sie bis Ende 2025. Geplant war für Dezember 2022 der Start der weltweit größten Flotte mit der umweltfreundlichen Technologie im Taunusnetz. Doch von Beginn an gab es Probleme, zunächst mit der Lieferung, dann mit dem Betrieb.


dpa / EVN