Biden plant Besuch von Rohstoff-Bahnprojekt in Angola


Joe Biden macht seine wohl letzte Auslandsreise, bevor er im Januar von Donald Trump abgelöst wird. In Angola liegt sein Augenmerk auf einem geplanten Handelskorridor für begehrte Rohstoffe.

US-Präsident Joe Biden reist am dritten Tag seiner Angola-Reise in die Hafenstadt Lobito, um den Bau eines für Rohstoffe wichtigen Handelskorridors zu besichtigen. Dieser soll dem wachsenden Einfluss von China und Russland auf dem afrikanischen Kontinent entgegenwirken.

Die USA unterstützen die Entwicklung des Lobito-Korridors mit Hunderten Millionen Dollar. Auch die Europäische Union hat in das Projekt investiert. Die geplante Bahnlinie verläuft von Sambias Kupfergürtel durch die rohstoffreiche Katanga-Region der Demokratischen Republik Kongo bis nach Angola mit seinen riesigen Ölreserven sowie Vorkommen an Chrom, Graphit, Lithium und Nickel. Sie bietet die Chance, einen von China unabhängigeren Zugang zu Seltenen Erden für Schlüsseltechnologien zu bekommen. Besonders von Vorteil wird der kurze Seeweg Richtung USA und Westeuropa ab dem neugebauten Hafen in Lobito sein.

Afrika spielt eine wichtige Rolle in der US-Geopolitik, insbesondere durch seinen Rohstoffreichtum, seine wachsende, junge Bevölkerung und seinen Bedarf an Infrastrukturinvestitionen. Biden hatte vor knapp zwei Jahren 50 Regierungsvertreter des Kontinents zu einem mehrtägigen Gipfel in Washington geladen.

Erster Besuch in Afrika

Bidens knapp viertägige Reise ist der erste Besuch eines US-Präsidenten in Afrika seit 2015 sowie der erste Besuch eines amtierenden US-Staatschefs in Angola. Eigentlich hätte der 82-Jährige das südwestafrikanische Land bereits Anfang Oktober besuchen sollen, verschob die Reise jedoch wegen eines Hurrikans. Der Demokrat hatte einen Trip auf den afrikanischen Kontinent lange versprochen, aber immer wieder aufgeschoben. Nun ist Biden nur noch kurze Zeit im Amt – im Januar wird er vom Republikaner Donald Trump abgelöst.

Am Dienstag hatte Biden mit Angolas Präsident João Lourenço bilaterale Gespräche geführt und eine Rede im Sklaverei-Museum in der Hauptstadt Luanda gehalten. Am Mittwochabend will der US-Präsident bereits wieder Richtung Washington aufbrechen – mit einem Tankstopp im westafrikanischen Inselstaat Kap Verde.


dpa