Bahnhof in Berlin wegen Bombenverdachts kurzzeitig geräumt


Ein Mann hat einen Gegenstand bei sich, aus dem Drähte herausragen. Es kommt zu einem größeren Polizeieinsatz an einem Berliner Bahnhof.

Ein Mann mit einem verdächtigen Gegenstand hat eine Sperrung des Bahnhofs Berlin-Lichtenberg ausgelöst. Nach Angaben der Bundespolizei drohte der 55-Jährige in der Haupthalle des Bahnhofs damit, sich in die Luft zu sprengen. Dabei habe er den Gegenstand in der Hand gehalten, aus dem Drähte herausgeragt hätten. Bundespolizisten sperrten daraufhin den Bahnhof ab.

Experten des Entschärfungsdienstes der Bundespolizei untersuchten den Gegenstand und stuften diesen als ungefährlich ein: Es soll sich um einen Akkublock für ein Elektrofahrrad handeln. Nach gut einer Stunde wurde die Sperrung gegen 13.15 Uhr aufgehoben, wie eine Polizeisprecherin sagte.

Polizei: Keine Hinweise auf politisches Motiv

Die Bundespolizei ermittelt wegen Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten gegen den 55-Jährigen. Der Deutsche sei bislang nicht polizeilich in Erscheinung getreten, hieß es. Laut Polizei gab es zunächst keine Hinweise auf eine politisch motivierte Tat. Was den Mann bewegte, war aber unklar.

Nach Angaben der Bundespolizei fuhren die S-Bahnen während des Einsatzes ohne Halt an dem Bahnhof durch. Der Fernverkehr sei gegen 12.10 Uhr gestoppt worden. Die Verkehrsinformationszentrale teilte mit, der Zugverkehr sei aufgrund eines Polizeieinsatzes eingestellt.

Sprengstoff-Fund in Neukölln

Der Vorfall weckt Erinnerungen an einen spektakulären Einsatz am 30. Oktober am S-Bahnhof Neukölln. Damals stießen Bundespolizisten auf einen Mann, der hochexplosiven Sprengstoff in einem Beutel bei sich trug. Dem Mann gelang die Flucht. Nach ihm wird gefahndet.

Bei dem Sprengstoff handelte es sich laut Staatsanwaltschaft um Triacetontriperoxid (TATP), der bei Terroranschlägen eingesetzt wurde. Kriminelle verwenden das Material aber auch für die Sprengung von Geldautomaten. Dieser Hintergrund wird bei dem Gesuchten auch eher vermutet.


dpa