Der Zughersteller Stadler wurde nach eigenen Angaben in den letzten fünf Monaten dreimal Opfer von Unwetterkatastrophen, die die Produktion teils massiv in Mitleidenschaft gezogen haben.
Überschwemmungen in Valencia, aber auch Unwetter im schweizerischen Wallis sowie in Niederösterreich haben dazu geführt, dass das Unternehmen seine Guidance anpassen muss, wie es in einer Mitteilung heißt.
Im Stadler Werk Valencia arbeiten rund 3000 Beschäftigte, die alle die Unwetterkatastrophe Ende Oktober unbeschadet überlebt hätten. Aktuell könnten rund 400 Mitarbeitende aus dem Süden Valencias das Werk im Norden der Stadt aber nicht erreichen, da die Straßen und der öffentliche Verkehr unterbrochen seien. Das Produktionswerk selbst blieb unbeschädigt. Allerdings wurden den Angaben zufolge mehrere Außenlager in Mitleidenschaft gezogen. Schwer getroffen wurden demnach rund 30 Zulieferer, deren Produktions- und Lagerhallen zerstört oder mit Schlamm überflutet worden seien. Diese könnten die benötigten Komponenten nicht liefern, teilte der Zugbauer weiter mit.
Aktuell sei Stadler Valencia dazu gezwungen, zwischen 150.000 und 200.000 Produktionsstunden in das kommende Jahr zu verschieben, da Lieferketten unterbrochen seien. Fahrzeuge könnten deshalb nicht wie geplant ausgeliefert werden, hieß es weiter.
Auch für den Stadler-Zulieferer Constellium im Wallis werden Probleme gemeldet. Es komme demnach zu Lieferschwierigkeiten bis August 2025. Grund dafür ist ein Unwetter von Ende Juni. Damals sei die Rhone-Ebene und das Werk im Wallis überflutet worden. Die Fabrik des Stadler-Zulieferers für Aluminium-Profile stand mehrere Monate still. 800 Tonnen Aluminium-Profile von Stadler müssen laut Mitteilung entsorgt werden. Nach getroffenen Maßnahmen kann Constellium seit Ende Oktober wieder erste Alu-Profile zum Bau der Wagenkasten liefern.
Weiter teilte Stadler mit, dass im September nach heftigen Regenfällen ein Dammbruch in Dürnrohr (Niederösterreich) zur Überflutung des Stadler Inbetriebssetzungszentrums geführt hatte. Weil das Wasser einen halben Meter hoch gestanden habe, wurde einer der neuen ÖBB-Doppelstockzüge des Typs KISS zerstört.
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EVN