Brenner-Nordzulauf: Wissing wirft CSU Torpedierung vor


Der Brennerbasistunnel macht Zugverbindungen nach Italien schneller und leistungsfähiger. Aber auch in Deutschland muss dafür geplant werden. Das CSU-Vorgehen stößt beim Bundesverkehrsminister auf.

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Vor einer Anhörung zum Brenner-Nordzulauf im Verkehrsausschuss des Bundestages wirft Bundesverkehrsminister Volker Wissing der CSU eine Torpedierung des Zeitplans für das Projekt vor. “Ich finde es hochgradig unseriös, dass die CSU nun die Planungen torpediert, die sie über die Jahre selbst vorangetrieben hat”, sagte der FDP-Politiker der Augsburger Allgemeinen. “Der Ausbau der Alpenachse München-Verona erfolgt anhand eines komplexen, auf europäischer Ebene abgestimmten Zeitplans.” Diesen sehe er anhand der Änderungswünsche gefährdet.

Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) wies die Vorwürfe umgehend zurück. Wissing sei noch nie in der oberbayerischen Region gewesen, um dort mit Anwohnerinnen und Anwohnern zu sprechen. “Er kennt das Projekt nur vom Papier”, kritisierte Bernreiter. “Man kann so ein Mega-Projekt nicht gegen den Willen der Menschen vor Ort einfach von Berlin aus durchdrücken.”

Der rund 60 Kilometer lange sogenannte Brenner-Nordzulauf soll auf deutscher Seite im Raum Rosenheim die Anbindung zum Brenner-Basistunnel schaffen. Damit soll der starke Güterverkehr über den Brenner von der Straße auf die Schiene verlagert werden. Auch für Bahnreisende ginge es dann künftig deutlich schneller nach Italien. Die Bahn hat den möglichen Trassenverlauf für die deutsche Zuführung weitgehend festgelegt.

Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat nach Angaben ihrer Abgeordneten Daniela Ludwig die Anhörung beantragt, sie ist für Mittwoch angesetzt. “Wir wollen mithilfe von Sachverständigen belegen, dass wir im Interesse von Mensch und Natur noch Verbesserungen der Planungen erreichen können”, sagte Ludwig.

2025 soll der Bundestag über das Milliarden-Projekt entscheiden. Am Brenner-Basistunnel wird in Italien und Österreich seit Jahren gebaut. Kritiker werfen Deutschland vor, mit der Umsetzung für den Nordzulauf hinten dran zu sein.


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dpa