MAINZ | Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat die Länder aufgefordert, den ÖPNV auszubauen und nicht ständig neue Finanzierungsdiskussionen zum 49 Euro teuren Deutschlandticket (D-Ticket) anzufeuern.
“Ich empfehle den Ländern, aufzuhören mit Preis- und Kosten- und Finanzierungsdebatten, sondern das Ticket kräftig zu bewerben und auch ihre Kernaufgabe zu erfüllen, den ÖPNV weiter auszubauen“, sagte der FDP-Politiker am Freitag im Interview mit dem SWR. „Denn nicht nur das Ticket muss stimmen, auch das Angebot muss stimmen.“ Man habe die Regionalisierungsmittel dafür erhöht – nun müsse es heißen: „ran ans Werk!“
Die rheinland-pfälzische Mobilitätsministerin Katrin Eder (Grüne) hatte sich im Sommerinterview von SWR Aktuell RP am 1. Juli über zu wenig Geld vom Bund beschwert: Der Bund ziehe sich teils sogar aus dem Fernverkehr zurück und überlasse die Beförderung den Ländern – ohne dafür ausreichend zu bezahlen.
Mit dem Beginn der angelaufenen Sanierung der Riedbahn-Strecke zwischen Frankfurt und Mannheim durch die Deutsche Bahn zeigte sich Wissing trotz kleinerer Anlaufschwierigkeiten im Schienenersatzverkehr zufrieden: “Sie müssen sich die Dimension vergegenwärtigen: Innerhalb von fünf Monaten erbringen wir dort die Bauleistung von sechs bis acht Jahren. Und das Ganze wird 1,3 Milliarden Euro kosten – das ist eine gigantische Summe, die in einem so kurzen Zeitraum verbaut wird. Was anstrengend ist für die Fahrgäste, ist der Schienenersatzverkehr. Aber da kann man nur alle bitten, das auszuhalten: So große Operationen, die gehen nicht ganz schmerzfrei, aber sie machen gesünder”, meinte Wissing.
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