MÜNCHEN | Der Bremsenhersteller Knorr-Bremse steigt mit einer Übernahme in das Geschäft mit Signaltechnik für den Zugverkehr ein.
Wie es in einer Mitteilung heißt, kauft das Unternehmen dem französischen Schienenfahrzeughersteller Alstom dessen US-Geschäft mit konventioneller Bahn-Signaltechnik ab. Der Kaufpreis liege bei 630 Millionen Euro. Knorr-Bremse verspricht sich von der Übernahme Perspektiven für ein profitables Geschäftswachstum, technisches Wissen und künftige digitale Geschäftsmodelle.
Die Alstom-Tochter gehöre in Nordamerika zu den führenden Unternehmen in diesem Bereich, hieß es weiter. Im abgelaufenen Geschäftsjahr bis Ende März erzielte Alstom Signaling Nordamerika nach vorläufigen Zahlen den Angaben zufolge einen Umsatz von rund 300 Millionen Euro. Davon blieben rund 16 Prozent als Gewinn vor Zinsen und Steuern übrig.
Knorr-Bremse baue mit der Übernahme sein Geschäft im Bahnbereich aus, sagte Konzernchef Marc Llistosella. Zugleich werde das im MDax gelistete Münchner Unternehmen zu einem der Marktführer im Bereich der Technik für Zugsteuerung, Zugsicherung und Signaltechnik. Das zuständige Vorstandsmitglied Nicolas Lange wertet den Zukauf als einen wesentlichen Schritt, um Knorr-Bremse von einem Systemlieferanten für Fahrzeuge zu einem Systemlieferanten für das Gesamtsystem Schiene zu machen.
Vollzogen werden soll die Übernahme den Angaben zufolge im Sommer. Knorr-Bremse will den Kauf mit vorhandenem Geld und Fremdkapital finanzieren.
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dpa / EVN