DÜSSELDORF | Die Gleise der Eifelstrecke waren nach der Flut vor drei Jahren teils komplett zerstört. Jetzt geht es um die Elektrifizierung der 165 Kilometer langen Verbindung zwischen Köln und Trier.
Die Bahnstrecke zwischen Köln und Trier durch die Eifel wird in den nächsten Jahren weiterhin nicht durchgängig befahrbar sein. An das Ende der Wiederaufbauarbeiten wegen der Hochwasserschäden zwischen Gerolstein in Rheinland-Pfalz und Kall im Kreis Euskirchen schlössen sich unmittelbar Arbeiten zur Elektrifizierung an, teilte die Deutsche Bahn in Düsseldorf mit. Es sei sinnvoll, das Ende der Wiederaufbauarbeiten mit dem Beginn der Elektrifizierung zu verknüpfen, “um nach hinten raus dann schneller zu werden”, sagte ein Planer der Bahn. Bis Juni 2025 sollen zwischen Gerolstein und Kall keine Züge fahren. Der Ersatzverkehr mit Bussen werde fortgesetzt.
Bislang wird die vor allem von Pendlern und Touristen genutzte 164 Kilometer lange Strecke quer durch die Eifel mit Dieselfahrzeugen befahren. Die Umstellung auf Elektromobilität kostet laut Bahn einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag. Genauere Angaben machte das Unternehmen nicht. Auch die geplante Dauer der umfangreichen Bauarbeiten wurde nicht genannt. Das Hochwasser im Juli 2021 hatte die ganze Strecke schwer beschädigt. Die Fluten zerstörten Gleise und den Unterbau, ebenso Brücken, Übergänge und Bahnhöfe. Nach dem Hochwasser hatten die anliegenden Kommunen eine Modernisierung und Elektrifizierung der Strecke gefordert.
Laut Bahn wird zunächst ab dem 27. Mai zwischen Gerolstein und Auw an der Kyll in Rheinland-Pfalz an der Elektrifizierung gearbeitet. Zunächst wird vor allem im rheinland-pfälzischen Teil südlich von Gerolstein gebaut. 2025 sollen die Bauarbeiten bis zum Sommer vor allem im nordrhein-westfälischen Teil nördlich von Gerolstein stattfinden. Der Zeitplan der Arbeiten reicht bislang bis Ende März 2026.
Für die Elektrifizierung werden unter anderem 300 Kilometer neuer Fahrdraht gespannt, teils müssen Gleise, Weichen sowie 56 Brücken angepasst werden. Im Verlauf der bergigen Strecke wird in zehn Tunneln Platz für neue Oberleitungen und elektrische Züge geschaffen. Die Arbeiten fänden im “Rekordtempo” statt, erklärte die Bahn. Dies sei auch durch gesetzliche Ausnahmeregeln in den Flutgebieten möglich. Hier gebe es vereinfachte Bedingungen bei Planungsrecht und Vergabe.
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dpa