Vandalismus in Bussen und Bahnen dank Videotechnik zurückgegangen


MAGDEBURG | Randalierende Fußballfans des 1. FC Magdeburg haben vor zwei Wochen einen Zug der ODEG auseinandergenommen. Immer wieder kommt es zu Vandalismus-Schäden. Aber es wird besser – auch dank Neuerungen.

Die Schäden durch Vandalismus in Bussen und Bahnen sind bei den Verkehrsunternehmen in Sachsen-Anhalt in den vergangenen Jahren zum Teil deutlich zurückgegangen. Vor allem der Einsatz von Videotechnik habe dazu geführt, dass die Sachbeschädigungen in den Linienfahrzeugen deutlich reduziert werden konnten, teilte etwa die Hallesche Verkehrs-AG (Havag) auf Anfrage mit. Im Jahr 2006 seien noch mehr als zwei Millionen Euro allein bei der Havag für die Beseitigung von Vandalismusschäden in den Straßenbahnen ausgegeben worden. 2022 seien es 45.000 Euro gewesen. Über die Jahre gingen die Kosten deutlich zurück.

Ein wichtiger Faktor sei die Video-Technik, die seit mehr als 16 Jahren erfolgreich eingesetzt werde, so das Verkehrsunternehmen. Durch die präventiv installierten Kameras werde außerdem das subjektive Sicherheitsempfinden der Fahrgäste gesteigert, erklärt Havag-Vorstand Vinzenz Schwarz. Durch die nicht beschmierten Bahnen und Busse wirkten diese sauberer und freundlicher und das sei für viele Fahrgäste ausschlaggebend, ob sie die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen oder nicht.

In der Landeshauptstadt Magdeburg lagen die Vandalismusschäden nach Angaben der Verkehrsbetriebe (MVB) im vergangenen Jahr bei 74.000 Euro. Dazu zählten auch Zerstörungen an den digitalen Anzeigetafeln der Haltestellen oder zerstörte Glasscheiben. 2014 habe der Schaden im Vergleich dazu bei 141.000 Euro gelegen. Dennoch sei ein richtiger Trend nicht erkennbar, so MVB-Sprecher Tim Stein. Die Kosten schwankten immer wieder einmal. Auch das Bahnunternehmen Abellio, das vor allem im Süden Sachsen-Anhalts unterwegs ist, teilte mit, dass Schäden durch Vandalismus oder Graffiti seit Langem ein Problem auf ähnlichem Niveau seien. Einen Anstieg sehe das Unternehmen aber nicht.

Was aber ersichtlich sei: ein Zusammenhang mit Fußballspielen. Im Umfeld von Fußballspielen würden immer wieder Graffiti mit Bezug zum 1. FC Magdeburg angebracht, sagte MVB-Sprecher Stein. Vor zwei Wochen hatten Fans des Fußballclubs auf der Rückfahrt vom Auswärtsspiel gegen Hertha BSC Berlin in einem Zug der ODEG massive Schäden angerichtet. Unter anderem wurden Lampen und Deckenelemente herausgerissen sowie Fenster und Wände beschmiert, wie in einem Video zu sehen ist, das in den Sozialen Netzwerken geteilt wurde.

Die Deutsche Bahn teilte mit, dass im Zusammenhang mit Fußballspielen pro Jahr bundesweit Schäden in Höhe von rund zwei Millionen Euro entstehen würden. Durch die Beseitigung der Schäden stünden einzelne Wagen so für mehrere Tage bis Wochen nicht zur Verfügung.


dpa