HAMBURG | Am vergangenen Freitag ging bei der Hamburger Hochbahn auf Straße und Schiene nichts. Nun hofft der städtische Verkehrsbetrieb auf eine Tarifeinigung ohne weiteren Warnstreik.
Im Tarifkonflikt bei der Hamburger Hochbahn hat der städtische Verkehrsbetrieb der Gewerkschaft Verdi am Donnerstag ein aufgebessertes Angebot vorgelegt. “Im Vergleich zur ersten Runde hat die Hochbahn ihr Angebot, die Beschäftigten mit freien Tagen zu entlasten, nochmals ausgeweitet”, teilte das Unternehmen nach einer zweiten Verhandlungsrunde mit. Allerdings bleibt die Hochbahn bei ihrer Absage an eine von Verdi geforderte 35-Stunden-Arbeitswoche. “Aus Sicht der Hochbahn bleibt die zielgerichtete Entlastung von besonders geforderten Mitarbeitenden in Form von mehr freien Tagen deutlich attraktiver ist als die pauschale Verkürzung der Wochenarbeitszeit.”
Personalchefin Saskia Heidenberger bedauerte, dass Verdi dem Angebot nicht zugestimmt habe. “Wir haben uns auf eine Fortsetzung der Verhandlungen am 19. Februar geeinigt”, sagte sie laut Mitteilung. “Ich bin zuversichtlich, dass wir einen Abschluss erzielen können, der die Interessen der Hochbahnerinnen und Hochbahner wie auch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Hochbahn und der Stadt berücksichtigt.” Das Angebot sieht unter anderem nach Alter, Art der Arbeitsschicht und Dauer Betriebszugehörigkeit gestaffelt zusätzliche freie Tage vor. “Damit könnten Beschäftigte bei der Hochbahn künftig bis zu 25 zusätzliche freie Tage pro Jahr erreichen.”
Derzeit wird fast in ganz Deutschland über Arbeitsbedingungen für Beschäftigte im öffentlichen Nahverkehr verhandelt. In einer bundesweiten Warnstreikrunde am vorigen Freitag war fast der gesamte Nahverkehr lahmgelegt. Die Situation in Hamburg ist speziell: Die Hochbahn unterliegt anders als viele andere Betriebe nicht dem Flächentarif, sondern einem Haustarifvertrag. Das Unternehmen betreibt in der Hansestadt neben der U-Bahn das Gros der Linienbusse.
dpa