BERLIN | Die Deutsche Bahn setzt sich nach eigenen Angaben immer wieder für Werte wie kulturelle Vielfalt und Toleranz ein. Nun positioniert sich auch ein hoher Konzernvertreter klar gegen Diskriminierung und Rassismus.
„Unsere weltweit 300.000 Mitarbeitenden sind so vielfältig wie die Gesellschaft, die sich in unseren Zügen und an unseren Bahnhöfen begegnet“, schrieb DB-Finanzvorstand Levin Holle vor einigen Tagen in einem Statement auf der Business-Plattform LinkedIn. Und er betonte: „die Bahn ist bunt“.
Die Deutsche Bahn sei ein Unternehmen von Menschen für Menschen. „Kulturelle Vielfalt, Offenheit, Toleranz und Respekt sind unsere Grundwerte. Für diese Grundwerte stehen wir.“ Dazu gebe es „keine Alternative“, hieß es.
Und weiter: „Der Aufstieg der extremen Rechten stellt eine ernste Gefahr für unser Land dar. Sie gefährdet unsere Demokratie, vergiftet unsere Gesellschaft, lässt Hass und Hetze wieder salonfähig werden. Das geht gegen alles, wofür wir stehen. Uns ist nicht egal, wenn Menschen in Deutschland sich nicht mehr sicher fühlen können. Uns ist nicht egal, wenn menschen- und demokratieverachtende Aussagen als freie Meinungsäußerung verschleiert werden.“
Bei der Deutschen Bahn gebe es “keinen Platz” für “Hass und Hetze, Diskriminierung, Rassismus und Antisemitismus”, machte Holle in seinem Post deutlich.
Seit einigen Wochen gehen überall in Deutschland immer wieder Zehntausende Menschen gegen rechts und gegen die AfD auf die Straße. Auslöser ist eine Recherche des Medienhauses Correctiv zu einem Treffen radikaler Rechter mit einzelnen Politikern von AfD, CDU und Werteunion im November in Potsdam. Dort hatte der frühere Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, nach eigenen Angaben über das Konzept der sogenannten Remigration gesprochen. Wenn Rechtsextremisten den Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll – auch unter Zwang.
EVN